Was macht eigentlich … Robert Moewes?

Ex-RWE-Kicker spielt heute in Chile

Corona-Krise in den Anden. Als 19-Jähriger debütierte Moewes einst als U19-Spieler für Rot-Weiss Essen in der Regionalliga. Dann machte er einen folgenschweren Fehler. Vor einem Spiel gegen die U23 des BVB erzählte er einem Freund, dass seine Teamkameraden unter der Dusche geflachst hatten, dass man bei der Partie eigentlich direkt auf Borussia Dortmund wetten könne, da RWE klarer Außenseiter sei, zudem viele Verletzte habe und in der Woche darauf ein wichtiges Pokalspiel ansteht.

Das Problem: Der Freund setzte den „Insidertipp“ in die Tat um und gewann bei dem 4:0 des BVB einen kleinen Geldbetrag. Das erklärte Moewes nun in einem Interview mit transfermarkt.de Für Moewes hatte das drastische Konsequenzen. Der Torwart wurde vom DFB wegen unsportlichem Verhalten für sechs Spiele gesperrt. Eine Zukunft bei RWE gab es für den gebürtigen Dortmunder nicht.

Über BVB, Schalke, RWE und Herne nach Chile

Danach begann Moewes ein Sportstudium, ergatterte ein Auslandsstipendium für die USA. Dort baute er seinen Masterabschluss und konnte nebenbei im College-Team seinem Hobby Fußball nachgehen. Dort wurde er als einer der besten sechs Torhüter gedraftet und durfte in Los Angeles bei den Major League Soccer Teams vorspielen.

Vom Toronto FC wurde er verpflichtet. „Insgesamt eine sehr gute Erfahrung, auch die Vorbereitung mit Toronto in L.A. und Florida war sehr schön“ sagte Moewes transfermarkt.de. Letztlich schaffte er es aber nicht in den MLS-Kader. Nach einer kurzen Stippvisite bei Westfalia Herne - mit drei Einsätzen zu Beginn der Saison 2017/18 in der Oberliga Westfalen - wechselte der ehemalige Jugendspieler des BVB und Schalke 04 zu Beginn des Jahres 2018 nach Chile zum AC Barnechea.

Und fand dort sein sportliches Glück. Das Team spielt in der Primera B, das ist die zweithöchste Liga des Landes. Moewes ist dort unumstrittener Stammspieler. In der letzten Saison stand das Team vor dem Aufstieg, bis die Liga wegen politischer Unruhen abgebrochen wurde.

In diesem Jahr könnte ein ähnliches Szenario drohen. Wegen Corona ruht auch in Chile der Ball, Anfang Juni soll es dort mit dem Training weitergehen, der Re-Start ist für Juli ohne Zuschauer geplant. Inzwischen habe er sich in Chile auch sehr gut eingelebt und die Landessprache gelernt. Das Leben und die Kultur seien sehr angenehm, die Mentalität der Chilenen herzlich und zuvorkommend.

Gerne würde er seine Fähigkeiten auch nochmal in einem deutschen oder europäischen Klub zeigen. Und wenn das nicht klappt? Dann würde er gerne in der Fußballbranche bleiben und seine Sprachkompetenzen und seinen Uni-Abschluss einsetzen. Immerhin spricht der Weltenbummler inzwischen fünf Sprachen fließend.