Für die Coronavirus-Maßnahmen der Regierung hat Thorsten Möllmann, Klubboss der Oberhausener, Verständnis: „Wir alle müssen mitmachen und Masken tragen, dann wird die Krankheit auch nicht so schnell übertragen. Vollstes Verständnis dafür, aber die sollen die Kugel wieder rollen lassen, man wird ja verrückt zu Hause“, erklärt er im Gespräch mit RevierSport.
Dabei hat Möllmann eine klare Vorstellung, wie es im Fußball weiter gehen soll: „Im Amateurbereich brauchen wir nicht über Geisterspiele nachzudenken, da ist so viel Platz in den Stadien. Selbst in der Regionalliga, RWO hat bei einem Stadion mit 20.000 Plätzen 3.000 Zuschauer, da hat man doch genug Platz, die Leute zu verteilen. Die Vereine sollen ihre Logos auf die Masken machen, an die Fans verteilen.“
Möllmann will mehr Spannung im Amateurbereich
Im Falle eines Saisonabbruchs wird darüber nach gedacht, die Ligen aufzustocken, ohne Absteiger und mit Aufsteigern. Möllmann hält das für eine gute Idee, allerdings nur unter einer Bedingung: "Es wäre sinnvoll, aber was nicht sinnvoll ist, ist das mit 14 oder 16 Mannschaften zu machen."
Sein Gedanke: Mehr Mannschaften, mehr Absteiger, mehr Aufsteiger und damit mehr Spannung im Amateurbereich. „Ich glaube jetzt, in dieser Zeit, haben wir die Chance, etwas zu verändern. Jetzt oder nie. Wir haben vollstes Verständnis wie der Verband entschiedet, wir nehmen alles hin, auch wenn wir als Dritter nicht aufsteigen, ohne dummen Kommentar, aber man sollte wenigstens Vorschläge unterbreiten können", so Möllmann.
Und dieser wäre: „ Ich würde die Ligen auf 20 aufstocken, sogar schon in der Bundesliga. Wir müssen die Amateurligen spannender gestalten, es sei denn, man will das nicht. Ich wäre sogar für sechs Absteiger, drei oder vier Aufsteiger, um mehr Spannung rein zu bekommen. So wird es auch für die Zuschauer interessanter. Ansonsten gehen ja Leute im April nicht mehr auf den Platz, wenn die meisten Entscheidungen gefallen sind und es um die goldene Ananas geht."
Möllmann: "Das Fußballleben ist so schnell vorbei"
Mehr Mannschaften würden auch mehr Spiele und weniger, beziehungsweise kürzere Pausen bedeuten. Für Möllmann kein Problem: „Keiner braucht sechs bis acht Wochen Pause. Die sollen aufhören rumzuheulen. Wenn ich die Rummenigges und Beckenbauers da oben höre, die wollen nur nichts vom Kuchen abgeben. Die sollen mal an die Kleinen denken. Wie viele Arbeitsplätze schaffe ich, wenn wir die Ligen aufstocken? Die Oberen sollen mal was abgeben, dann wird alles interessanter.“
Über die Belastung für die Spieler macht sich der Trainer des SC ebenfalls keinen Kopf: „Handballer spielen öfter, mit viel Tempo, die sind auch nicht am Heulen. Wir brauchen nicht heulen. Das Fußballerleben ist so schnell vorbei. In England, auch bei den Amateuren, spielen sie auch mehr und durch den Winter, was bei der Entwicklung unseres Wetters auch kein Problem wäre. Wir sind so aufgestellt, dass wir auch im Amateurbereich den Kader gut auffüllen können. Dann muss man auch nicht verbissen sein, wenn einer arbeiten muss oder in den Urlaub fährt. Da gibst du einfach mehr der Jugend eine Chance. In den ersten Ligen müsste es ohnehin eine Regel geben, dass da mindestens zehn unter-20-Jährige dabei sind.“
Egal wie, Möllmann hofft, dass sein heiß-geliebter Fußball bald wieder zurück kommt und vor allem: mehr Spannung im Amateurbereich.