92 Pflichtspiele bestritt Dennis Aogo in seiner vierjährigen Zeit beim FC Schalke. Doch die Partie, an die er sich besonders gern zurückerinnert, verlor der S04: Die 2:4-Pleite gegen Sporting Lissabon in der Gruppenphase der Champions League im November 2014.
„Damals erzielte ich mein erstes und einziges Königsklassen-Tor. Das war ein besonderer Moment, zumal ich generell nicht viele Tore schieße“, erzählte der 33-Jährige nun im Interview mit SPOX und Goal. „Es kam ein langer Ball von Marco Höger auf Kevin-Prince Boateng. Der nahm ihn mit der Brust an und leitete ihn weiter. Ich startete innen durch, nahm den Ball einmal mit und vollendete per Volley ins lange Eck. Das werde ich nie vergessen.“
Aogo: Hamburg-Duell größer als Revierderby
Der derzeit vereinslose Linksverteidiger stand auch fünfmal für den S04 gegen den großen Rivalen Borussia Dortmund auf dem Feld. Doch für ihn war ein anderes Lokalduell in seiner Zeit beim Hamburger SV (2008 bis 2013) besonderer: „Für mich war HSV gegen St. Pauli das größte Derby“, sagte Aogo.
Nach St. Paulis Aufstieg 2010 kam es zum ersten Aufeinandertreffen seit einem knappen Jahrzehnt. „Zu meiner Zeit gab es dieses Spiel schon ewig nicht mehr. Es war unglaublich, was in der Stadt los war, dem ganzen Zirkus konnte man in der Woche zuvor nicht entfliehen“, erinnerte sich Aogo, der das Hinspiel (1:1) verletzt verpasste und im Rückspiel (0:1) durchspielte. „Rückblickend war es aufgrund der damaligen Konstellation noch ein Stück emotionaler als das Ruhrderby.“
Aogo schwärmt von Kolasinac
Nachdem Aogo auf Schalke stets zum Stammpersonal gehörte, sofern er nicht verletzt war, saß er in seinem letzten Jahr in Gelsenkirchen überwiegend auf der Bank. Das habe aber weniger an Trainer Markus Weinzierl gelegen, betonte Aogo. Sondern vielmehr daran, dass in Sead Kolasinac ein Konkurrent auf der defensiven linken Außenbahn "einen brutalen Schritt gemacht und seine Gegenspieler regelmäßig zerstört hat."
Kolasinac, der den S04 2017 in Richtung FC Arsenal verließ, sei „auf der linken Seite mit einer unglaublichen Power rauf und runter marschiert, da habe ich im direkten Duell keinen Stich mehr gesehen. So ehrlich muss ich sein, auch wenn ich es im ersten Moment nicht wahrhaben wollte. Zudem war er nie verletzt“, so Aogo weiter, „teilweise spielte er sogar mit Faserrissen oder anderen Diagnosen. Ich dachte mir: "Ist er noch ein Mensch?" Er konnte den Schmerz wegdrücken wie eine Maschine. Das war heftig.“
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