Die Geschichte rund um den Ausbau des Preußenstadions ist um ein Kapitel reicher. Am vergangenen Montag wurde eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die die Stadt Münster im Sommer des Vorjahres in Auftrag gab. Nun ist klar, was am Areal an der Hammer Straße realisierbar ist - und wie teuer ein Umbau wäre.
Das Architekturbüro, das die Machbarkeitsstudie entwickelte, legte mehrere Varianten vor. Drei Tribünen würden demnach umgebaut werden, die beiden "Kurven" ans Spielfeld rangezogen. Die Haupttribüne, die vor wenigen Jahren erst neu gebaut wurde, würde bestehen bleiben. Das umgebaute Stadion hätte eine Kapazität für 20.000 Zuschauer. Zudem könnten die Ecktribünen ausgebaut, eine Fankneipe entstehen und weitere Logen gebaut werden. Was Preußen Münster zusätzliche Einnahmen bescheren würde. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten eines Ausbaus.
"Die Vorlage der Machbarkeitsstudie ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Realisierung des Stadionprojekts. Wir wissen: Auch jetzt werden noch nicht sofort die Bagger rollen – aber der Weg dorthin wird immer kürzer", so Vereinspräsident Christoph Strässer.
Kosten zwischen 44 und 97 Millionen Euro
Zusätzlich wurde geprüft, ob ein Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) an Ort und Stelle zu realisieren sei. Dieses ist für Vereine ab der 2. Bundesliga verpflichtend. Die meisten Dritt- sowie Regionalligisten betreiben ein NLZ - die Preußen, deren U19 und U17 in der Bundesliga spielen, allerdings nicht.
Die räumlichen Voraussetzungen seien am Standort gegeben. Dafür müssten zwei weitere Trainingsplätze entstehen. "Um dem SCP zeitnah erste Entwicklungsperspektiven zu eröffnen, schlägt die Verwaltung mit einer Beschlussvorlage für den Rat am 13. Mai vor, diese Maßnahme vorzuziehen", so der Adlerklub diesbezüglich. Kein unwichtiger Einschub: Schon jetzt teilen sich viele SCP-Mannschaften wenige Plätze.
Die Kosten würden zwischen 44 Millionen Euro und 97 Millionen Euro liegen. Je nachdem, ob und in welcher Variante das Stadion alleine oder mitsamt der umliegenden Infrastruktur (z.B. Trainingsplätze) umgebaut wird. Die vorliegenden Ergebnisse sollen ab Ende April in den Ratsgremien erläutert werden.
Die nächsten Schritte seien die Vorbereitung eines Architektenwettbewerbs, die Abstimmung der Finanzierungsmöglichkeiten und die Arbeit am Bau- und Betriebsmodell. Denn wie der Umbau finanziert wird, ist noch nicht klar. Verzögerungen sind, aufgrund von Corona und der im Herbst stattfindenden Kommunalwahl in Münster und Co., nicht ausgeschlossen.