351 Mal spielte Halil Altintop in der Bundesliga, darunter 129 Mal für den FC Schalke 04. Im Sommer 2018 beendete der gebürtige Gelsenkirchener seine aktive Laufbahn und arbeitet seitdem an seiner Trainerkarriere. Seit September 2019 ist er Trainer beim Fünftligisten TSV Schwaben Augsburg.
Während in den Profiligen über eine Fortsetzung des Spielbetriebs diskutiert wird, ist auch für Altintop im Amateurbereich daran derzeit nicht zu denken. Gegenüber dem Kicker betont der 38-Jährige, dass das Sportliche derzeit sekundär ist: „Wir haben einen Kader mit 18 Spielern. Während wir pausieren, verlieren vielleicht fünf, sechs Jungs ihren Job. Und danach sollen wir weiterspielen? Sind die Jungs dazu mental überhaupt in der Lage? Sie müssen erst mal ihr Leben stemmen und über die Runden kommen.“
Ex-Schalke-Profi Altintop betrachtet Saisonverlängerung als problematisch
Da gerade im Amateurbereich der Fußball eine untergeordnete Rolle spielt, gestaltet sich auch für Altintop die Überlegung einer Saisonverlängerung als schwierig: „Das ist nicht einfach. Ich habe großen Respekt vor den Verantwortlichen, die das entscheiden müssen. Aber wenn ich lese, dass die Saison vielleicht erst Ende des Jahres oder nächstes Jahr fortgesetzt werden soll, verstehe ich das nicht. Der eine Spieler zieht bis dahin vielleicht weg, weil er einen neuen Job hat, der andere macht ein Auslandssemester in Amerika. Wenn man es bis Juli oder August nicht schafft, die Saison zu beenden, muss man einen Cut machen.“
Doch selbst wenn der Spielbetrieb hierfür wieder rechtzeitig aufgenommen werden könnte, ist für Altintop der Balanceakt bei einem noch aufgeblähterem Spielplan ein Dorn im Auge: "Die meisten Spieler sind froh, wenn sie es nach der Arbeit pünktlich ins Training schaffen. Wenn es um 19 Uhr losgeht, sind viele erst zehn Minuten vorher da. Wenn wir aber unter der Woche 170 Kilometer nach Hankofen in Niederbayern fahren sollen, müssen sie einen halben Tag Urlaub nehmen. Und das, wenn sie vielleicht gerade um ihre Jobs bangen. Das geht nicht nur uns, sondern vielen Vereinen im Amateurfußball so.“