Dem Fußball ist Ibrahim Tanko stets treu geblieben, auch wenn er ihm in jungen Jahren mindestens so viel Leid wie Freude beschert hatte. Im vergangenen Jahr erst stand zur Debatte, dass er mit seinem früheren Trainer Volker Finke die Nationalelf Ghanas übernehmen solle. Aus der Beförderung des U23-Trainers der Black Stars aber wurde nichts. Tanko blieb Coach der Junioren, mit denen er im November des vergangenen Jahres nur knapp die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasste. Im Spiel um Platz drei des U23-Afrika-Cups unterlag sein Team Südafrikas Auswahl im Elfmeterschießen.
Dass er gemeinsam mit Volker Finke die Interimslösung bei Ghanas Nationalmannschaft bilden sollte, kam nicht von ungefähr. Der ehemalige Freiburg-Trainer hielt stets an dem nicht unproblematischen Jung-Profi fest und nahm ihn zweimal in sein Trainer-Team mit auf. Sowohl bei Urawa Red Diamonds als auch bei Finkes Engagement in Kamerun war Ibrahim Tanko Co-Trainer. Mit seinem ersten eigenen Team läuft es bescheiden: In fünf Spielen holte der ehemalige Wunderstürmer von Borussia Dortmund nur einen Sieg (2:0 gegen Mali).
13 Jahre nach dem Ende seiner zunächst vielversprechenden, dann aber ernüchternd verlaufenden aktiven Karriere scheint der gelernte Stürmer nun in der Fußball-Welt einen Platz gefunden zu haben. Als er 1994 mit gerade einmal 17 Jahren beim BVB debütierte, galt er als eines der größten Talente. Gemeinsam mit dem damals 18-Jährigen Lars Ricken bildete er den „Baby-Sturm“. Zu den Erfolgen gehören zwei Deutsche Meisterschaften sowie der Gewinn der Champions League 1997. Doch in dieser historischen Saison stand Tanko lediglich dreimal auf dem Platz - und das nur für insgesamt 43 Minuten.
In Dortmund lief es für ihn nicht mehr, außerdem konnte man ihm Marihuana-Konsum nachweisen. Er wechselte 2001 zum SC Freiburg, wo er 2007 im Alter von 30 Jahren seine Karriere beendete.