"Nach dieser Saison möchte ich gerne noch ein Jahr dranhängen. Ich bin doch im besten Fußballeralter", sagt Michalsky lachend. Der gebürtige Neusser verpasste einen Großteil der aktuellen Oberligasaison wegen Rückenproblemen, steht aktuell bei sechs Einsätzen und zwei Treffern.
Seit Ende Januar kann er wieder voll mitwirken, umso bitterer kommt da die aktuelle Coronapause. "Natürlich ist das für mich ein sehr unglücklicher Zeitpunkt. Allerdings gibt es im Moment klar Wichtigeres als meine persönliche Situation, da steht der Fußball hinten an", sagt Michalsky mit Blick auf das grassierende Coronavirus.
Im Gespräch mit RevierSport lässt der ETB-Kapitän durchblicken, dass er durch die Pandemie einen grundlegenden Wandel im Amateurfußball erwartet. "Ich glaube, dass der Oberligafußball nicht mehr so sein wird, wie er vor Corona mal war. Eine Wirtschaftskrise wird in Deutschland kaum zu verhindern sein. Viele mittelständische Kleinunternehmen, die den Oberligafußball fördern, werden davon betroffen sein und man wird schauen müssen, inwiefern sie sich weiter einbringen können", glaubt er.
Auch seine persönlichen Pläne könnten durch das Virus durcheinandergebracht werden. Im Juli will Michalsky mit einem Trainerlehrgang für die B-Lizenz beginnen. Der steht nun aber ebenfalls auf der Kippe. "Wenn der Lehrgang verschoben wird, werde ich spätestens im Dezember fertig sein", prognostizierte er. Wo er sich dann an die Seitenlinie stellt, will er sich noch überlegen. "Ich weiß nicht, ob ich in den Seniorenbereich gehen werde. Wenn mein Sohn Lust hat, Fußball zu spielen, würde ich ihn zum Beispiel auch gerne trainieren."
Regionalliga-Aufstieg und Niederrheinpokal-Sieg
Zweifelsohne könnte der Filius einiges von seinem Vater lernen. Michalsky trug in seiner langen Karriere bereits das Trikot des MSV Duisburg oder des Wuppertaler SV, zählte zum Duisburger Zweitligakader und spielte Regionalliga. Über die Jahre sind ihm zwei Momente besonders in Erinnerung geblieben. "Für mich als Düsseldorfer und Fortuna-Fan war es Wahnsinn, im Trikot meines Lieblingsvereins spielen zu dürfen", sagt Michalsky mit Blick auf seine Zeit bei Fortuna Düsseldorf II. "Es war eine große Ehre für mich. Als wir dann noch in der Saison 2008/09 aus der NRW-Liga in die Regionalliga aufstiegen sind, war das einfach nur überwältigend", erzählt er.
Den zweiten großen Erfolg seiner Karriere feierte er mit den Sportfreunden Baumberg, mit denen er in der Saison 2012/13 den Niederrheinpokal gewann. Im Halbfinale gegen Oberligakonkurrent SV Hönnepel-Niedermörmter erzielte Michalsky das entscheidende 1:0, im Finale konnte seine Mannschaft Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen ebenfalls mit 1:0 besiegen. "Das war auch ein wahnsinniges Erlebnis. Es ist natürlich immer etwas Besonderes, einen Pokal in der Hand zu halten", erinnert sich der 36-Jährige.