Dabei sah es zunächst so aus, als würde Christian den offensiveren Part des Bruderduos übernehmen. "Bei den Minikickern hat Christopher im Tor angefangen und ich im Sturm. Mit der Zeit ist er dann immer weiter nach vorne und ich immer weiter nach hinten gewandert", erinnert sich Sprockhövels Verteidiger.
Mittlerweile spielt Christopher Antwi-Adjej beim SC Paderborn in der Bundesliga und wird vom Internetportal transfermarkt.de mit einem Marktwert von zwei Millionen Euro gelistet. Die Wege der Geschwister hätten sich im Sommer 2017 derweil fast bei der TSG gekreuzt. Christian kam vom SV Hohenlimburg nach Hattingen, allerdings wagte sein Bruder zeitgleich den Sprung zum damaligen Drittligisten Paderborn. Dort ist er mittlerweile fester Bestandteil der Bundesligamannschaft. In dieser Saison erzielte er in 25 Spielen ein Tor.
Pause zu schlechtem Zeitpunkt
Derweil blieb aber auch Christian nicht untätig. Der 26-jährige Außenverteidiger spielt seine dritte Saison in Sprockhövel und steckt mit seiner Mannschaft gerade voll im Oberliga-Abstiegskampf. Mit Blick auf die letzten fünf Ligaspiele, in denen die TSG gerade einmal einen Punkt holte, mag die Corona-Pause zu einem guten Zeitpunkt kommen. Antwi-Adjej sieht das jedoch anders. "Diese Unterbrechung ist nicht gerade zu unseren Gunsten. Bis auf die erste Halbzeit beim 1:2 gegen Gütersloh haben wir zuletzt zwei gute Spiele gezeigt. Wir waren auf einem guten Weg, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln", erklärt er.
Aktuell belegt seine Mannschaft den fünfzehnten Platz der Oberliga Westfalen und hat fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Da steht momentan der TuS Erndtebrück. "Wenn wir nach der Pause so weitermachen können wie zuletzt, dann bin ich mir sicher, dass wir drinbleiben", sagt Antwi-Adjej zuversichtlich.
Neben dem Sport arbeitet er übrigens als Industriekaufmann, will darüber hinaus im Juni seine Verlobte heiraten. Dass es im Fußball noch einmal höher als Oberliga geht, möchte der 26-Jährige dabei ebenfalls nicht ausschließen. "Natürlich würde ich nicht nein sagen, wenn sich die Möglichkeit ergäbe. Das Geschäft ist sehr schnelllebig und man muss eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, so wie mein Bruder zum Beispiel. Ich arbeite jeden Tag sehr hart, aber wenn es nicht klappt, dann kann ich sagen, dass ich mit Stolz Oberliga gespielt habe. Ich bin in Sprockhövel aktuell sehr glücklich."