Jungspund Nick Osygus war einer der ersten Spieler, der eine Person mit zwei Türen voller Einkäufe glücklich machte. Der 19-jährige Verteidiger schlüpfte dabei kurzfristig in die Rolle eines Lieferdienstes. Er brachte Spülmittel, Aufschnitt, Getränke und weitere Lebensmittel direkt an die Wohnungstür. Das Hilfsangebot ist Teil der Aktion „WSV kauft ein!“. Sie zeigt die Verbundenheit der Rot-Blauen mit der Stadt Wuppertal.
Corona-Hilfe ist wichtiger als Fußball
Für den Wuppertaler SV standen im März eigentlich die beiden richtungsweisenden Regionalliga-Partien gegen den SV Lippstadt und den Bonner SC auf dem Programm. Nach diesen Spielen hätte sich gezeigt, wie sich die Saison für das Team aus dem Bergischen Land entwickelt. Der WSV verschaffte sich vor der Zwangspause mit einem Sieg gegen den VfB Homberg etwas Luft im Abstiegskampf. Doch die Ausbreitung des Corona-Virus hat gezeigt, dass es auch für den Regionalligisten etwas Wichtigeres als Fußball gibt.
„Zusammenhalt und Solidarität sind im Mannschaftssport grundlegende Erfolgsfaktoren. In dieser für uns alle außergewöhnlichen Situation gilt es mehr denn je, dies auch in die Gesellschaft zu transportieren“, sagte Sportdirektor Thomas Richter gegenüber den vereinseigenen Medien. Auch Nick Osygus zeigte sich begeistert: „Ich wurde von der Geschäftsstelle informiert, dass ich in Elberfeld helfen kann. Nach kurzer Absprache und mit genügend Abstand war ich mit einem Einkaufszettel im Supermarkt unterwegs. Es war schön zu sehen, dass wir der Aktion dort helfen, wo wirklich Unterstützung benötigt wird. Ich wäre sofort wieder dabei!“ Die Aktion läuft noch bis Freitag, 27. März.
Spieler halten sich in Eigenverantwortung fit
Zeit dafür haben Osygus und seine Teamkollegen. Schließlich pausiert der Spielbetrieb mindestens bis zum 19. April. Auch das Mannschaftstraining findet nicht statt. Stattdessen halten sich die Spieler individuell fit. Ob Läufe auf der Nordbahntrasse, Kraftübungen im heimischen Garten oder Stabilisationsübungen unter Anleitung: „Das sind Grundlagen, Ausdauer, Intervallläufe, Sprints, Kräftigungsübungen, alles das, was man so machen kann. Da sind die Jungs angehalten das zu machen, in Eigenverantwortung“, sagte Trainer Pascal Bieler.