Wie viele seiner Kollegen leidet auch Wiemelhausens Top-Torjäger Xhino Kadiu unter der anhaltenden Corona-Krise. "Ich kann aktuell nicht mehr machen außer laufen und ein bisschen Fitnesstraining zuhause, selbst die Bolzplätze haben ja alle geschlossen", beklagte der 29-Jährige.
Auf eben diesen Sportplätzen hatte er in der Vergangenheit das gemacht, was er am besten kann - nämlich Tore schießen. Für Wiemelhausen waren es in seiner Premierenspielzeit 2018/19 sagenhafte 28 in 32 Spielen, auch in der laufenden Saison ist er mit zwölf Treffern in 19 Partien unangefochtener Toptorschütze seiner Mannschaft. "Dass die Saison zu diesem Zeitpunkt unterbrochen wird, ist natürlich extrem bitter. Wir stehen auf einem soliden sechsten Platz und müssen uns jetzt natürlich individuell fithalten. Da fehlt einfach die Konkurrenzsituation", erklärte der 29-Jährige.
Teamgeist auch neben dem Platz
Langweilig dürfte es für Kadiu, der auch mal für den FC Kray in der Regionalliga West spielte, dennoch nicht werden. Neben dem Fußball macht er aktuell eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann bei einem Getränkeunternehmen. "Die Bier- und Wasserversorgung muss eben auch in Coronazeiten aufrechterhalten werden", sagte er lachend.
In rund einem Monat muss Kadiu zur Abschlussprüfung antreten. Der gebürtige Grieche lebt nun schon seit sieben Jahren in Deutschland und beherrscht die deutsche Sprache, dennoch benötige er an manchen Stellen noch etwas Hilfe, wie er sagte.
Dabei könne er sich vor allem auf seinen Teamkollegen Henning Wartala verlassen. "Henning ist selbst Lehrer an einem Berufskolleg und bietet mir immer wieder seine Hilfe an. Ich war schon mehrfach bei ihm zuhause und habe mir Dinge erklären lassen, er ist einfach ein feiner Kerl", sagte Kadiu.
Doch nicht nur zu Wartala pflegt Kadiu ein enges Verhältnis. "Ich habe hier bestimmt über zehn Leute, mit denen ich viel unternehme. Bei anderen Vereinen hatten wir vorher zwar auch einen guten Teamgeist, aber ich habe nirgendwo so eine tolle Gemeinschaft wie in Wiemelhausen erlebt. Dadurch, dass wir uns privat so gut verstehen, passt es eben dann auch auf dem Platz. Es macht mir einfach sehr viel Spaß, hier zu spielen", freute er sich.
Zwar könne er sich auch vorstellen, noch einmal höher zu spielen, aktiv verfolge er dieses Ziel allerdings nicht. "Mit 29 Jahren ist es dann doch irgendwann zu spät. Die Regionalligisten suchen eher junge, motivierte Burschen, und das ist völlig okay für mich. Es wäre schön gewesen, wenn damals der Durchbruch zum Profi geklappt hätte, aber so bin ich in Wiemelhausen sehr glücklich."