Am 9. März 2020 teilte der SC Wiedenbrück der Öffentlichkeit mit, dass man auf die Regionalliga-Lizenz freiwillig verzichten wird. "Nach reiflicher Überlegung hat der Vorstand des SC Wiedenbrück entschieden, beim Westdeutschen Fußballverband keinen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga für die Saison 2020/2021 zu stellen. Dem Vorstand ist bewusst, dass diese Entscheidung angesichts der aktuellen Tabellenführung unserer Mannschaft in der Oberliga Westfalen erklärungsbedürftig ist", [article=478172]hieß es in einer Pressemitteilung der Ostwestfalen.[/article]
Nicht einmal zwei Wochen später erfolgt das Umdenken. Der SC Wiedenbrück stellt nun doch einen Antrag auf die Zulassung zur Regionalliga. Als [url=/fussball/oberligawestfalen-1920-spieltag.html]aktueller Tabellenführer der Oberliga Westfalen[/url] stehen die Chancen damit verhältnismäßig gut, dass in der kommenden Saison wieder Regionalligafußball im Jahnstadion gezeigt wird. Am Donnerstagabend erklärten die Verantwortlichen des SC Wiedenbrück ihre "Rolle rückwärts" in einer Pressemitteilung.
Trainer Daniel Brinkmann war gegenüber RevierSport erfreut. "Es ist ja wunderbar, dass auch in Zeiten von Corona solche Dinge passieren. Heute werden sicherlich einige Sektkorken in Wiedenbrück knallen. Wir freuen uns unheimlich und es ist für uns eine Zusatzmotivation, wenn es demnächst im Spielbetrieb weiter geht. Aber klar ist auch, dass wir nun auch sportlich die Hausaufgaben erledigen müssen", betont der Wiedenbrücker Cheftrainer.
Warum der SC Wiedenbrück nun doch die Lizenz beantragt. erklärte der Klub auf seiner Homepage.
Hier ein Auszug aus der Erklärung
"Nach der Bekanntgabe des Verzichts entwickelte sich eine Dynamik, die uns ebenso überrascht wie erfreut hat. Insbesondere erklärten sich namhafte Personen aus eigenem Antrieb und auf Anfrage bereit, in den Vorstand des SC Wiedenbrück einzutreten und Verantwortung für eine nachhaltige Perspektive des Vereins im höherklassigen Fußball zu übernehmen. Ausdrücklich wird von diesem Personenkreis gewünscht, dass der SC Wiedenbrück jetzt, wo die sportliche Ausgangssituation als Tabellenführer der Oberliga hervorragend ist, die formelle Voraussetzung für einen Aufstieg in die Regionalliga herstellt. Damit existiert eine grundlegend andere Situation als vor dem 9. März. Sie ermöglicht dem seit vielen Jahren amtierenden Vorstand eine geregelte Übergabe, wie er sie stets angestrebt hatte. Zugleich stellen wir klar, mit der Erklärung vom 9. März nicht beabsichtigt zu haben, einen ultimativen Druck aufzubauen. Umso mehr begrüßen wir, dass die von uns mit Vernunft, aber auch mit Bedauern getroffene Entscheidung sowohl im Verein als auch im Umfeld nun ein Engagement ausgelöst hat, auf das wir nicht mehr zu hoffen gewagt hatten. (...)
Hier können sie die komplette Erklärung nachlesen
Die Verzichtserklärung vom 9. März hat neben der Enttäuschung innerhalb der Mannschaft auch außerhalb zu vereinzelten kritischen Stimmen geführt. Das konnten wir nachvollziehen. Nun würde es der Vorstand des SC Wiedenbrück begrüßen, wenn sich die Bereitschaft des Vereins, in Rheda- Wiedenbrück weiter leistungsorientierten Fußball auf hohem Niveau anzubieten, auch in der Öffentlichkeit und auf den Tribünen des Jahnstadions durch entsprechende Resonanz honoriert würde – egal ob in der Regionalliga oder in der Oberliga."