Das berichtete der Sportgeschäftsführer des SC Paderborn, Martin Przondziono, in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Sonntag).
U21-Nationalspieler Kilian war am Freitag positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet worden. Wegen einer Oberschenkelverletzung hätte der Verteidiger aber in dem ursprünglich für Freitag geplanten Meisterschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf nicht spielen können.
Przondziono sprach in dem Interview auch von den Geschehnissen vor dem Spiel, als es Trainer Steffen Baumgart schlecht ging, „da kamen wir natürlich auf die Thematik: Corona. Wir dachten: Jetzt warten wir mal ab über Nacht. Er hat dann Fieber bekommen, dann nahm alles seinen Lauf“. Der Tag sei ihm vorgekommen wie im Thriller.
Baumgarts Test fiel allerdings negativ aus. Ein Teil der Mannschaft ist dennoch in Quarantäne. Insgesamt wurden 45 Personen getestet, die Ergebnisse sollen im Laufe der Woche vorliegen.
Das Vorgehen der Deutschen Fußball Liga, die erst kurz vor dem Spieltag den Spielbetrieb aussetzte, verteidigte Przondziono. „Die DFL hat eigentlich einen sehr guten Job gemacht. Sie wird jetzt verteufelt, nach dem Motto: Ihr wolltet nur Fußball spielen, ihr seht nur das Geld. Aber die DFL hat eine Fürsorgepflicht den Vereinen gegenüber.“ Paderborn sei auch von finanziellen Einbußen betroffen. „Es ist nur Fußball, aber am Spielbetrieb hängen Arbeitsplätze. Aber der Druck wurde natürlich irgendwann zu groß.“
Für das Heimtraining der Spieler haben diese Hanteln und Fitnessgeräte mitbekommen. Am Montag sollten sie mit Spinningrädern beliefert werden. „Zwei Wochen sind auch vom Kopf her eine zähe Zeit. Aber zumindest haben sie die Möglichkeit, sich fit zu halten. Und in zwei Wochen werden sie wieder getestet“, sagte Przondziono. Die DFL will den Spielbetrieb vorerst bis zum 2. April aussetzen - so soll es am Montag beschlossen werden. dpa