"Nach reiflicher Überlegung hat der Vorstand des SC Wiedenbrück entschieden, beim Westdeutschen Fußballverband keinen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga für die Saison 2020/2021 zu stellen. Dem Vorstand ist bewusst, dass diese Entscheidung angesichts der aktuellen Tabellenführung unserer Mannschaft in der Oberliga Westfalen erklärungsbedürftig ist", heißt es in einer Pressemitteilung der Ostwestfalen.
Wiedenbrück liegt aktuell an der Spitze der [url=/fussball/oberligawestfalen-1920-spieltag.html]Oberliga-Westfalen-Tabelle[/url]. Doch auf die Regionalliga hat Burckhard Kramer, der dem Vorstand des SC Wiedenbrück seit 13 Jahren angehört und den Etat der 1. Mannschaft seit 16 Jahren maßgeblich mitträgt, wohl keine Lust mehr. Kramer ist der Hauptgeldgeber der Wiedenbrücker.
Obwohl der SCW eine tolle Saison spielt, ist von Euphorie rund um die Rietberger Straße nichts zu spüren. Auch das mäßige Interesse an dem SC Wiedenbrück hat zu dieser Entscheidung gegen die Regionalliga beigetragen.
Stadt hat wohl kein Interesse an der Regionalliga
"Nachlassende Zuschauerzahlen, die bescheidene Stimmung im Stadion sowie die ausbleibende Unterstützung aus Bürgerschaft und Wirtschaft in unserer Stadt lassen uns nach neunjähriger Zugehörigkeit zur vierthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball zu einem ernüchternden Resümee kommen: Das Angebot des Vereins, Regionalliga-Fußball in Wiedenbrück anzubieten, wurde nicht angenommen. Jedenfalls nicht in einem Ausmaß, das den hohen persönlichen, ehrenamtlichen und finanziellen Einsatz weiterhin rechtfertigt. Der Verlauf der bisherigen Oberliga-Saison hat uns leider in der Einschätzung bestätigt, dass erfolgreicher Fußball in Stadt und Umland nicht auf eine entsprechende Resonanz stößt. Nur 500 Zuschauer beim Spitzenspiel Erster gegen Zweiter, nur 850 Zuschauer beim Derby gegen den FC Gütersloh und zuletzt nur 515 Zuschauer beim Nachbarschaftsduell mit dem Tabellendritten: Das sind keine, Argumente, erneut in eine noch kostenintensivere Spielklasse zu investieren und sich für die Regionalliga zu bewerben", heißt es in der Erklärung des SC Wiedenbrück.