Auf die Frage, ob Lukasz Piszczek auch über den Sommer hinaus das BVB-Trikot tragen wird, antwortete Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc im Rahmen der Spieltagspressekonferenz: „Bitte sehen sie mir es nach, dass ich vorher erst mit ihm persönlich darüber sprechen will.“ Heißt im Umkehrschluss: Gespräche sind anberaumt.
Auch wenn die Borussia laut Angaben des französischen Blatts La Dernière Heure mit Thomas Meunier, dessen Vertrag bei Paris St. Germain zum Saisonende ausläuft, bereits einen weiteren Rechtsverteidiger für die Spielzeit 2020/21 ins Visier genommen hat, sollte der Vertrag des Polens aus diversen Gründen auch über den Sommer hinaus seine Gültigkeit behalten.
Identifikationsfigur
Piszczek steht wie kaum ein anderer beim BVB für Identifikation. Hinter Marcel Schmelzer (seit 2005 im Verein) ist der 34-Jährige dienstältester Spieler in Dortmund. Oder um es mit der nötigen Fußballromantik auszudrücken: Durch seine Adern fließt zweifelsohne schwarz-gelbes Blut. Dass sowas im Profigeschäft heutzutage nur äußerst schwierig zu finden ist, dürfte bekannt sein. Ebenso wie der Fakt, dass genau solche Spieler identitäts- und charakterstiftend für eine Mannschaft sind.
Die Leistung stimmt (immer noch)
Die Borussia weiß, was sie an Piszczek hat. Der Pole steht für Konstanz und Qualität in der Defensive. Mit seinen 34 Jahren zählt er immer noch zu den wichtigsten Spielern in der Abwehr. Und genau dort ist er auf jeder Position einsetzbar. Egal ob rechts, links oder in der Mitte: Das 1,84 Meter hochgewachsene Defensiv-Ass bringt seine Leistung immer auf den Platz.
Erfahrung mit BVB-DNA
Am 3. Juni wird Piszczek 35 Jahre alt. Im Fußball wird in diesem Alter oft vom nahenden Karriereende gesprochen. Und auch Piszczek selbst dürfte sich mit dieser Thematik schon auseinandergesetzt haben. Erfahrung ist jedoch Gold wert. Vor allem für ein junges Team wie Borussia Dortmund. Oft überragen dieser Tage die Youngsters wie Jadon Sancho, Erling Haaland oder Dan-Axel Zagadou. Typen wie Piszczek, Schmelzer oder Reus, also gestandene Spieler mit BVB-DNA, sorgen jedoch für den nötigen Spirit im Team, die die guten Leistungen erst ermöglichen und fördern den Zusammenhalt auf und neben dem Platz.
Der (drohende) Hakimi-Weggang
Achraf Hakimi wird aller Voraussicht nach zu Real Madrid zurückkehren. Der Leihvertrag des Marokkaners endet diesen Sommer. Die Bemühungen der Dortmunder Offiziellen, den pfeilschnellen Außenbahnspieler zu halten, sind scheinbar vergeblich. Bedeutet: Ein Rechtsverteidiger weniger im Kader des BVB. Diese Lücke soll laut neusten Medienberichten nun mit Thomas Meunier (28) von Paris St. Germain geschlossen werden.
Doch bleibt dann immer die Frage offen, wie sich ein Neuzugang einfügt. Piszczek steht nun mal für Konstanz, meckert nicht, wenn er mal zwei Spiele am Stück auf der Bank sitzt und ist direkt da, wenn er gebraucht wird. Gründe genug, um die jahrelange Liaison zwischen dem BVB und dem Polen auch über den Sommer hinaus nicht enden zu lassen.