Diese Ankündigung löste bei vielen Amateurfußball-Liebhabern Unbehagen aus. Denn durch ein drittes Bundesliga-Match, das den Planungen nach nicht um 17 Uhr ausgetragen werden soll, befürchten die Kritiker eine weitere Abwertung des Hobbysports. Das die Spielplanänderung mit der Neuvergabe der Fernsehrechte 2009 kommen wird, ist schon beschlossene Sache. Nun geht es darum, Argumente auszutauschen, damit die beide Welten des deutschen Fußballs das Beste davon haben. Eine erste Diskussion fand kürzlich ohne wesentliche Annäherung statt, als Vertreter der DFB-Spitze mit Vorständen von Amateurclubs zusammen kamen.
Die Belastung der UEFA-Cup-Teilnehmer ist ein Argument für das dritte Sonntagsspiel. (Foto: firo)
Ein attraktives Live-Programm im Pay-TV ist ein wesentlicher Antrieb für das dritte Sonntagsspiel, zu dem noch eine weitere Live-Partie am Samstagabend hinzu kommt. Es bleibt aber abzuwarten, ob ein Treffen zwischen Cottbus und Bielefeld wirklich viele Zuschauer vor den Schirm lockt.
Die Situation der Europacup-Teilnehmer ist ein weiteres Argument aus der Bundesliga. Kurze Regenerationszeiten und damit verschobener Wettbewerb könnten so verhindert werden. Bei dem allgemeinen Wunsch nach europäischen Erfolgen ein nachvollziehbarer Gedankengang. Letztlich betrifft dies aber nur eine Handvoll Teams.
Die Amateurclubs befürchten leere Sportplätze.
Verständlich ist daher die Beunruhigung im Amateurlager. Die Vereine befürchten leere Sportplätze. Zumal sich die Konkurrenzsituation im unterklassigen Fußball durch die Einführung der 3. Liga ab Sommer ohnehin schon verschärft. Trotz eines totalen Zuschauerrückgangs seit den Achtziger Jahren ist Kreisliga-Fußball weiterhin ein beliebtes Freizeitvergnügen. Mehr als eine Million Menschen schauen an jedem Wochenende in NRW zu.
Nicht zuletzt hat die Kritik ihren Hintergrund auch in einem persönlichen Interesse der Spieler und Funktionäre, die ja zugleich auch von den Proficlubs begehrte Fans sind. Ein Sonntagsspiel der Lieblingsmannschaft ist schon heute für viele ein Ärgernis und für Dauerkarteninhaber immer mit Zeitstress verbunden.
Ein Lösungsweg führt über die Anstoßzeiten. Die Amateur-Begegnungen um 13 Uhr anzupfeifen, würde aus Sicht der DFL die Probleme beheben. Schon jetzt weichen immer mehr Vereine auf den Samstag aus. Insgesamt müsste der Spielplan in den unteren Ligen flexibler werden. Dies verhindert derzeit ein wirres Geflecht aus unterschiedlichen Bestimmungen der verschiedenen Landesverbände im DFB.
Noch bleibt ein gutes Jahr Zeit, um für 2009 vernünftige Regelungen zu schaffen. Für den DFB und die DFL steht damit auch eine Entscheidung darüber an, auf welche der beiden Säulen im deutschen Fußball sie künftig stärker bauen wollen.