Für TuS Haltern stellte das Spiel gegen Rot-Weiss Essen das größte Highlight in der ersten Regionalliga-Saison des Aufsteigers dar, wie Sportdirektor Sascha Kopschina im Vorfeld erklärte: „Als wir vor einem Jahr die Lizenz zur Regionalliga eingereicht und uns auch aufgrund der Tabellensituation ernsthaft mit dem Aufstieg befasst haben, ging es eigentlich nur um RWE.“
Dass die Partie gegen den Tabellendritten auch sportlich ein Erfolg wird, war nicht absehbar. Doch der Abstiegskandidat lieferte dem haushohen Favoriten vor 3500 Zuschauern, darunter knapp 3000 Gästefans, einen großen Kampf und hatte beim 1:1-Remis sogar die besseren Torchancen. Einzig der Treffer von RWE-Angreifer Maximilian Pronichev stand einem Sensationssieg von TuS Haltern im Weg.
TuS-Trainer Magnus Niemöller lobte seine Mannschaft auf der Pressekonferenz in den höchsten Tönen: „Ganz Haltern kann stolz sein. Wir sind an unsere Leistungsgrenze gegangen und haben sehr aufmerksam verteidigt. Uns war auch bewusst, dass Essen verletzungsbedingt auf viele Spieler verzichten musste. In der Schlussphase hat sich der Gegner dann komplett gegen die Niederlage gestemmt und meine Spieler wurden müde“, analysierte der 46-Jährige.
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In der 61. Minute kam es zu einer spielentscheidenden Szene: Nach einem vermeintlichen Foul von RWE-Neuzugang Jonas Hildebrandt an Emre Yesilova entschied der Unparteiische Timo Gansloweit auf Strafstoß für Haltern. Nach einer ausführlichen Rücksprache mit seinem Assistenten nahm der Schiedsrichter seine Entscheidung zurück. Tendenziell wohl richtig, weil Hildebrandt zuerst den Ball berührt hatte. Trotzdem war Niemöller fassungslos: „Wir haben den ersten Videobeweis der Regionalliga West erlebt. Die Entscheidung hat insgesamt über drei Minuten gedauert. Diese Situation hätte man ganz anders lösen können.“
Am Samstag (14 Uhr) steht für Haltern das nächste wichtige Duell an: Dann gastiert der Tabellen 14. beim Tabellennachbarn Wuppertaler SV in einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel.