Dabei waren die Herner schon früh durch Darius Stawski in Führung gegangen und bestimmten das Geschehen in der Anfangsphase. Doch defensiv lief nicht alles zusammen bei der Westfalia, weshalb die Gäste aus Münster immer wieder Nadelstiche setzen konnten und gefährlich vor das Tor kamen. Nach einiger Zeit bekam die Knappmann-Elf dann auch die Quittung für ihre Fahrlässigkeit. Per Doppelschlag stellten Ousman Touray und Ex-Herner Erhan Duyar das Spiel auf den Kopf und brachten Preußen in Führung.
Bis zum Pausenpfiff leisteten sich die Mannschaften schließlich einen offenen Schlagabtausch, der jedoch keine weiteren Treffer bereit hielt. So ging es mit dem knappen Rückstand für die Westfalia in die Katakomben.
In die zweiten 45 Minuten kamen die Herner vor 302 Zuschauern im Stadion am Schloss Strünkede dann aber ebenso schwungvoll, wie sie es auch in der Anfangsphase geschafft hatten. Den Lohn dafür ernteten sie schon wenige Minuten nach Wiederanpfiff - Suat Bas traf zum Ausgleich.
In der Folge war der Tabellen-16. drauf und dran, erneut in Führung zu gehen, was sie schließlich auch schafften und das 3:2 durch Aleksandar Jesic erzielten. Doch keine 30 Sekunden später pennte die gesamte Herner Hintermannschaft und es klingelte im Kasten von Westfalia Torhüter Lukas Jacob. „Wir dürfen unsere Defensivaufgaben nicht so vernachlässigen“, bilanzierte Hernes Co-Trainer Bektas Derdiyok und erklärte weiter „Wenn man 3:2 führt und nach wenigen Sekunden sofort das 3:3 bekommt, dann muss man auch mal sofort den Hebel umschalten und sagen, wir führen 3:2 und müssen jetzt auch mal ruhiger spielen.“
Dieser Treffer zeigte Wirkung, denn die Westfalia bekam nicht mehr wirklich Zugriff auf das Spiel und ganz besonders auf Ousman Touray, der der Herner Abwehrreihe gehörige Probleme bescherte. Er war es schließlich auch, der dem Heimteam das Genick brach. Mit seinem dritten Treffer entschied er die Partie für sich und seine Mannschaft.
Preußens Cheftrainer Sören Weinfurtner war natürlich glücklich und sagte: „Es war insgesamt ein wildes Spiel, darauf hatten wir uns aber auch eingestellt. Der Stil von Herne ist ja etwas unkonventionell. Das wussten wir, es ist aber trotzdem sehr, sehr eklig zu bespielen.“
Die Westfalia bleibt damit mit 16 Punkten auf dem 14. Rang, hat nun aber ein Spiel mehr absolviert als der Konkurrent aus Erndtebrück und läuft Gefahr, auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Münster verbessert sich auf Platz acht und hat nun schon 14 Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone.