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Trainer, Torjäger und Co.: SV Rödinghausen droht Ausverkauf

Foto: Stefan Rittershaus

Der SV Rödinghausen ist das Maß der Dinge in der Regionalliga West. Gut möglich, dass die Ostwestfalen auch am Ende Meister werden. Aber kaufen können sie sich für den Titel nichts. Denn der Verein verzichtet freiwillig auf die Dritte Liga. Der Erfolgstrainer und viele Leistungsträger stehen im Sommer vor dem Absprung.

Das Ende der Fahnenstange scheint beim SV Rödinghausen derzeit erreicht zu sein. Zumindest sportlich gesehen wird es im Kreis Herford in naher Zukunft nicht über die Regionalliga hinausgehen. [article=471032]Das erklärte der Verein am vergangenen Donnerstag in einem offiziellen Statement.[/article]

Für die ambitionierten Spieler im Kader des SVR ist die Entscheidung ein Schlag ins Gesicht. "Ich werde mir überlegen müssen, was ich im Sommer mache. Als Sportler will man immer um Titel, um Aufstiege spielen. In Rödinghausen scheint das nicht mehr zu gehen", sagte beispielsweise Daniel Flottmann gegenüber RevierSport schon am Tag der Bekanntgabe des Drittliga-Verzichts.

Erst kürzlich hatte der Kapitän des SVR, der im Sommer 36 Jahre alt wird, aber immer noch absoluter Leistungsträger ist und es auch in die [article=464460]RevierSport-Elf der Regionalliga-West-Hinrunde[/article] schaffte, seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Nun scheint ein vorzeitiger Wechsel nach Ende der laufenden Saison nicht mehr ausgeschlossen zu sein.

Das gilt auch für viele weitere Eckpfeiler im Team von Erfolgstrainer Enrico Maaßen. Torjäger Simon Engelmann wird den Verein im Sommer definitiv verlassen - alles andere würde doch sehr überraschen. Schon im Winter hatte der 30-jährige 21-Tore-Mann des SVR ein attraktives Drittliga-Angebot vorliegen. Nach RevierSport-Informationen wollte der FC Ingolstadt Engelmann verpflichten. Doch die Rödinghauser legten ihr Veto ein. Grund: Engelmann wurde für den Aufstiegskampf in die 3. Liga benötigt. Umso ärgerlicher dürfte Engelmann die Entscheidung vom vergangenen Donnerstag aufgenommen haben.

Rot-Weiss Essen ist für Engelmann eine interessante Option

Dem Angreifer liegen mehrere Anfragen ab dem 1. Juli 2020 vor. Engelmann könnte sich durchaus auch einen Wechsel zu Rot-Weiss Essen vorstellen, [article=471664]wie er nach dem jüngsten 4:1-Erfolg in Wuppertal sagte[/article]: „RWE ist ein interessanter Verein und in der Regionalliga das Nonplusultra. Es macht immer Spaß, vor so einer Kulisse zu spielen. Ich werde mir bald Gedanken um meine Zukunft machen.“ Nach Informationen dieser Redaktion beschäftigt sich RWE schon länger mit einer möglichen Engelmann-Verpflichtung.

Rödinghausen hat viele begehrte Spieler in seinen Reihen - und einen hoch interessanten Trainer

Flottmann, Engelmann, Niclas Heimann (28), Omar Haktab Traoré (22), Franz Pfanne (25), Felix Backszat (30), Linus Meyer (28), Lars Lokotsch (23) oder Lukas Kunze (21), der im Winter eine Anfrage aus der 3. Liga vorliegen hatte, jedoch nicht gehen durfte, sind die Spieler, die im Team von Maaßen gesetzt sind und die sich im Sommer einen Regionalliga-Klub so gut wie aussuchen oder gar ein bis zwei Ligen höher gefragt sein könnten.

Der Architekt des Rödinghauser Erfolgs ist Maaßen. Der 35-jährige angehende Fußballlehrer wechselte im Sommer 2018 vom SV Drochtersen/Assel nach Rödinghausen und hat den SVR seitdem in 71 Pflichtspielen geführt. Seine Bilanz: 48 Siege, neun Remis, 14 Niederlagen, 166:75 Tore. Das macht einen bärenstarken Punkteschnitt von 2,15 Zählern pro Partie.

Schon in Drochtersen/Assel, seiner ersten Trainerstation, leistete Maaßen vier Jahre lang hervorragende Arbeit und kam in 145 Spielen auch auf einen guten Punkteschnitt von 1, 77 Zählern pro Partie. Mit dem Klub aus der Regionalliga Nord scheiterte er einst nur knapp im DFB-Pokal an Borussia Mönchengladbach (0:1), mit Rödinghausen verkaufte er sich gegen den FC Bayern München (1:2) sehr teuer. Taktische Meisterleistungen des Trainers, der aktuell mit dem SV Rödinghausen auf Titelkurs ist.

Maaßen gilt als einer der interessantesten und gefragtesten Trainer unterhalb der 3 Liga. Er soll schon bei mehreren Profiklubs im Notizblock stehen. Auch wenn sein Vertrag in Rödinghausen bis zum Sommer 2021 läuft, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der ambitionierte Familienvater, der schon bald Fußballlehrer sein wird, sein Arbeitspapier beim SV Rödinghausen erfüllen wird. Er sollte schon ab der kommenden Saison ganz andere Möglichkeiten besitzen - wie auch viele seiner Spieler.

Die Vertragssituation der Rödinghauser Spieler im Überblick

Auslaufende Verträge im Sommer: Nikola Serra, Laurin von Piechowski, Nico Knystock, Omar Haktab Traoré, Franz Pfanne, Linus Meyer, Eros Dacaj, Björn Schlottke, Simon Engelmann, Lars Lokotsch.

Verträge bis Sommer 2021: Jan Schönwälder, Daniel Flottmann, Henrik Winkelmann, Angelo Langer, Felix Backszat, Patrick Kurzen, Nico Buckmaier, Christian Derflinger. Trainer: Enrico Maaßen.

Verträge bis Sommer 2022: Niclas Heimann, Lukas Kunze.

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