Man hatte es sich schon gedacht, am Freitag gab es dann die Bestätigung. Der DFB wird Schalkes Trainer David Wagner für seine Rote Karte gegen Hertha BSC nicht bestrafen.
Was war passiert?: Nach einem Zweikampf zwischen S04-Kapitän Omar Mascarell und Hertha-Profi Jordan Torunarigha landete der 22-Jährige unsanft vor der Schalker Bank. Wagner beugte sich über Torunarigha und wollte ihm aufhelfen - so sah es zumindest für die meisten der rund 53.000 Zuschauer in der Veltins-Arena aus. Der aufgebrachte Hertha-Profi schmiss dabei eine Kiste mit Wasserflaschen durch die Gegend - wofür er die Gelb-Rote Karte sah. Osmers wurde im Anschluss an die Szene vom Video-Assistenten an den Bildschirm gerufen. Kurz darauf zückte er die Rote Karte für Wagner und sorgte für Fassungslosigkeit auf der Schalker Trainerbank.
Wagner betonte bereits nach dem Spiel: "Ich habe dafür keinerlei Erklärung. Der DFB offenbar auch nicht. Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, erklärte: "David Wagner ist kein unsportliches Verhalten vorzuwerfen. Sein Verhalten gegenüber dem unmittelbar zuvor gefoulten und erregten Spieler Jordan Torunarigha war vielmehr von Hilfestellung und beruhigender Fürsorge geprägt. Das hat der Hertha-Spieler in seiner Stellungnahme auch bestätigt."
Lorenz weiter: "Schalkes Trainer hat weder eine Tätlichkeit begangen, noch das ohnehin unterbrochene Spiel schuldhaft verzögert. Die Rote Karte beruht auf einem offensichtlichen Interpretationsirrtum des Schiedsrichters. Daher wird das Verfahren gemäß Paragraph 13 Nummer 2 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB eingestellt."
Wagner kann seine Mannschaft also im Viertelfinale des DFB-Pokals (Auslosung erfolgt am Sonntag im Rahmen der Sportschau) von der Bank aus betreuen.