"Wir suchten im Offensivbereich Verstärkung, und das ist gar nicht so einfach, als Tabellenletzter in Schottland einen Guten zu bekommen - gerade wenn du wenig Geld zur Verfügung hast. Da zerschlug sich das eine oder andere Ding", sagt der 45-jährige Stendel im Gespräch mit Sport1.
Stendel, ehemaliger Profi von Hannover 96, erläutert auch, wie er überhaupt auf den Namen Avdijaj bei der Suche nach Verstärkungen kam. "Er hat einen befreundeten Berater, der in Schottland lebt. Über den kam der Kontakt zustande. Donis kam dann auf uns zu und hatte Interesse bekundet, uns zu helfen", erklärt der Coach des Klubs aus Edingburgh. "Sicherlich ist da auch die Nähe zum englischen Fußball interessant, weil man sich dann empfehlen kann. Das spielt natürlich auch eine Rolle."
Stendel ist von der Qualität des 23-jährigen Angreifers überzeugt. “Deshalb ist er jetzt erstmal bis zum Sommer bei uns. Er weiß, was ich erwarte, und solange er sich unseren Zielen unterordnet und das bringt, was wir uns von ihm erhoffen, wird es keine Probleme geben. Er hat sehr offen und ehrlich mit mir über seine Situation und seine Ziele gesprochen und ich habe das Gefühl, dass er sich für den Klub reinhauen will."
Hearts of Midlothian ist Avdijajs sechste Profistation
In der Jugend beim FC Schalke 04 galt Avdijaj als Riesentalent. In der U17-Bundesliga schoss er in einer Saison 44 Tore in 25 Spielen, S04 stattete ihn mit einem Profivertrag aus, die Ausstiegsklausel betrug 49 Millionen Euro. Doch neben schwachen Leistungen kamen immer wieder Eskapaden dazu. Avdijaj soll unter anderem an einem illegalen Straßenrennen beteiligt gewesen sein.
Doch auf Schalke - neun Bundesligaspiele, zwei Tore - sollte ihm der Durchbruch einfach nicht gelingen. Es folgten Klubs wie Sturm Graz, Roda Kerkrade, Willem II Tilburg und zuletzt Trabzonspor. Und nun das schottische Schlusslicht Hearts of Midlothian.