Unter der Woche habe ich aber auch das Gesicht verzogen, als Arsenals Eduardo sich fast jeden Knochen im Bein gebrochen hat. Wenn ich ganz ehrlich bin, sah das Foul im ersten Moment gar nicht so krass aus. Aber wenn man sich dann die Zeitlupe oder Fotos anschaut, bekommt man eine Gänsehaut. Man muss ganz klar sagen, dass sein Gegenspieler das Karriereende von ihm riskiert hat. Dabei will ich ihm gar keinen Vorsatz unterstellen, aber die Verletzung nimmt er definitiv in Kauf. Gut, dass solch ein Vorgehen eher die Ausnahme ist.
Trotz dieser Szene würde ich nicht einfach so daher gehen und sagen, dass der Fußball immer brutaler wird. Viel mehr wird er schneller, kraftvoller und körperbetonter. Dadurch passiert es schon einmal, dass ein Verteidiger gegen einen flinken Stürmer zu spät kommt. Dann hofft man als Sportler direkt, dass er wieder aufstehen kann und nichts passiert ist. Bei Eduardo hatte man das Gefühl, er ist wie ein Rennpferd, das sich die Hacken bricht.
Ich steckte selbst mal in einer ähnlichen Szene. Damals hätte Olli Kahn mir auch das Bein brechen können, aber ich konnte Gott sei Dank früh genug abheben und habe mich dann in der Luft überschlagen. Aber wenn ich heute auf mein Schienbein gucke, wo immer noch eine fünf Zentimeter lange Narbe hinterblieben ist, habe ich sofort Kahns Gesicht vor Augen.