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Interview mit Thorsten Legat über die bisher erfolglose Trainerjob-Suche
"Mit meiner Kompetenz hätte man das geschafft"

Mittendrin, aber derzeit noch nicht dabei: Thorsten Legat sucht einen vakanten Trainerposten.
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Als Spieler strotzte Thorsten Legat vor Kraft. Doch nach seiner aktiven Zeit stellte sich ihm die Frage: Wohin mit all der archaischen Power? Legat fand kein Ventil. Nun tastet er sich an den Trainerberuf heran – und muss sich in Demut üben. Warum er nicht bei Vorwärts Kornharpen gelandet ist, sein Image und welche Rolle Geld im Leben eines Amateurtrainers spielt, verrät er im Interview mit dem Fußballmagazin 11Freunde.

Zucken sie zusammen, wenn eine Trainerposition vakant wird und denken: „Ja, das könnte mein Verein werden“?

Der Malocher: Thorsten Legat. (Foto: firo)

Ja, natürlich hat man Träume. Es gab schon Vereine, da hätte ich mir gewünscht, dass die mich mal anrufen. Aber es ist ja so heutzutage: Man hofft, man spekuliert, und es kommt doch immer wieder anders. Ich denke, es ist eine Art Bestimmung, welche Mannschaft man trainiert.

Welche Rolle spielt das Geld dabei?

Die Vereine sind ja wirtschaftlich nicht mehr so gerüstet, und man muss ein wenig pokern. Aber ich bin nicht abgeneigt auch mal unter die Hälfte runter zu gehen. Ist doch ganz klar, man muss auch mal mit dem zufrieden sein, was man bekommt.

Können sie sich auch eine andere Funktion innerhalb eines Vereins vorstellen, zum Beispiel als Berater, Manager oder Scout?

Man darf sich natürlich nicht nur auf eine Position versteifen. Ich bin definitiv bereit, irgendwo mal als sportlicher Leiter oder insbesondere auch als Scout zu arbeiten. In diesem Bereich könnte ich in Zukunft durchaus was machen. Aber lieber noch als Trainer, denn da hab ich meine Stärken und mein Talent. Wo sehen sie denn ihre Stärken als Trainer?

Zum einen bringe ich viel Erfahrung mit. Aber durch die ganzen Lehrgänge habe ich auch sehr gute taktische Kompetenzen erworben. Und ich bin ein ehrlicher Mensch, der die Jungs auf den richtigen Weg bringen könnte.

Haben sie jetzt Kontakt zu Vereinen, können Sie auf Vitamin B hoffen?

(lacht) Also, ich denke mal, Vitamin B hab’ ich genügend. Ich steh’ in Kontakt, ich hab’ auch einige Optionen, aber sie wissen ja selber, wie es ist. Was soll man machen, wenn der Verein abspringt? Ich muss da mal ganz vorsichtig die Antennen ausfahren. Man muss ja auch höllisch aufpassen, was man sagt.

Aber wenn Rudi Assauer auf Schalke noch was zu sagen hätte, dann hätte der ihnen bestimmt schon einen Job verschafft, oder?

Ganz ehrlich, wenn Rudi Assauer mich anrufen würde, dann würde ich alles für diesen Menschen tun. Er hat mich damals aus Stuttgart weggeholt, und dafür bin ich ihm Zeit meines Lebens dankbar. Für mich ist Rudi Assauer ein Idol und ein Denkmal.

Welcher Trainer hat sie am meisten geprägt?

Geprägt haben mich besonders zwei Trainer. Derjenige, der mich erkannt und auf die Erfolgsspur geführt hat, war Hermann Gerland. Aber ich hatte viele fachkompetente Trainer in meiner Laufbahn, und zum Schluss, man mag es nicht glauben, ist es Huub Stevens gewesen. Der hat eine besondere Art an sich gehabt. Der hat nicht nur Fußball zelebriert und vermittelt, er war auch Mensch. Er hat die Menschen, auch wenn sie Probleme hatten, gefördert, und er wollte aus jedem Spieler das Optimum herausholen.

Haben sie sich etwas von Stevens Art bewahrt?

Ja, ich denke, ich habe von ihm etwas mitgenommen. Das, was er den Jungs vermittelt hat war schon sensationell. Was Huub Stevens aus seinen Möglichkeiten gemacht hat bis heute, das spricht allein schon für ihn, da braucht man nicht mehr viel zu sagen.

In Bremen haben sie noch mit Thomas Schaaf zusammengespielt. Hat sich damals schon angedeutet, dass er das Potenzial zu einem Erfolgstrainer hat? Was mich so fasziniert an Thomas Schaaf ist seine Ruhe. Er war schon als Spieler sehr ruhig, hat immer seine Leistung gebracht. Und als Trainer vermittelt er genau das, was er aus der aktiven Zeit mitgebracht hat. Er setzt das sehr gut um. Er ist für mich... naja, noch nicht wie Otto Rehhagel, aber er steckt schon in dessen Fußstapfen und ist auf dem besten Weg dorthin. Ist diese Ruhe etwas, was auch Sie von Thomas Schaaf lernen könnten?

Ja, unter anderem, klar. Meine erste Trainertätigkeit ist natürlich ein bisschen hektisch verlaufen, aber mit den Jahren wird man ruhiger und geht mehr in sich. Man kann ruhig trainieren und man kann auch mal schreien. Die richtige Mischung, das ist es.

Was genau meinen sie mit hektisch?

Ich habe eindreiviertel Jahre in Bochum-Werne trainiert. Das ist der Ort, in dem ich aufgewachsen bin. Das sind Umstände gewesen, darauf will ich jetzt nicht genauer eingehen. Aber wenn viele zusammen kommen und alle meinen, sie müssten es besser wissen, dann bin ich dort fehl am Platze. Ich habe trotzdem versucht meine Linie durchzuziehen, aber es ging zu weit. Und wenn gewisse Leute an der Ehre des Trainers kratzen, dann muss man die Konsequenzen ziehen.

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