Fortuna Bottrop

Rückkehrer Nico Große-Beck hat große Ziele

Die personelle Lage beim SV Fortuna Bottrop war in den letzten Monaten ziemlich angespannt. Dass mit Nico Große-Beck zur Winterpause eine spielstarke Offensiv-Option nach Rheinbaben zurückkehrt, freut nicht nur Trainer Sebastian Stempel.

Nico Große-Beck, Sie werden in der Winterpause zur Fortuna zurückkehren. Was sind Ihre Beweggründe? Ich bin Schichtler. Die Absprache mit dem Trainer von Arminias erster Mannschaft war die, dass ich bei Spätschicht vormittags laufe oder mit dem Ball arbeite. In dieser Saison hatte ich aber kaum noch Einsatzminuten. Ich habe in der Zweiten ausgeholfen. Das habe ich gern gemacht. Trotzdem habe ich der Arminia gesagt, dass sich unter diesen Umständen unsere Wege im Winter trennen. Ich fand es eigentlich auch nicht schlimm, dass ich so wenig Einsatzzeiten in der Ersten hatte, aber ich hätte mir klare Worte vom Trainer gewünscht.

Wäre es keine Option gewesen, in Arminias Zweiter zu bleiben und mit ihr aufzusteigen? Ja, das war eine wirklich harte Entscheidung für mich, da die Zweite eine Supermannschaft ist. Doch die Fortuna ist eine Herzensangelegenheit. Die Nähe zum Verein ist immer geblieben. Jedes Mal, wenn ich auf Rheinbaben war, wurde ich angesprochen: Wann kommst du wieder zurück? Und Trainer Sebastian Stempel hatte keine Bedenken wegen des Schichtbetriebs. Ich freue mich über die Rückkehr. Die Stimmung auf Rheinbaben, die Ultras, all das habe ich irgendwie immer vermisst.

Was erwarten Sie in Zukunft von der Fortuna? Ich traue ihr eine entscheidende Rolle in der Liga zu. Dass es in der Hinrunde nicht so läuft, liegt an den vielen Ausfällen. Aber das war auf Rheinbaben immer so. Egal, mit wie vielen Leuten wir gestartet sind, in der Mitte der Hinrunde wurde der Kader sehr schnell dünn. Trotzdem hat man in vielen Spielen dieser Saison gesehen, was in der Mannschaft steckt.

Sehen Sie sich selbst als Konkurrent zu den anderen Offensivkräften, wie zum Beispiel Emre Kilic, oder als Ergänzung? Ich bin mit Emre privat gut befreundet. Wir haben bisher noch nie in einer Mannschaft gespielt. Das könnte was Gutes werden. Wir haben ja noch andere gute Offensivspieler, zum Beispiel Gino Pöschl, der die Bälle richtig gut verteilen kann.

Sie werden wieder mit deinem Bruder Danny zusammen spielen. Ist er ein Vorbild für Sie? Ich habe noch nie so einen ehrgeizigen Jungen erlebt. Er ist ein heller Kopf, hat ein sehr gutes Abi gemacht. Und mit 18 Jahren hat er schon in der Landesliga gespielt. Auf so einen Bruder kann man stolz sein. Ich habe ihn bei meinen Entscheidungen immer einbezogen. Auch dass ich zu Arminia Klosterhardt gegangen bin, habe ich ihm zu verdanken. Ich werde auch in Zukunft auf ihn zählen können. Wie auch auf meine Freundin Lisa, die mich bei meinem „Fußballleben“ unterstützt und bei jedem Spiel an der Linie steht.

Wie halten es Ihre Eltern, Manuela und Peter, wenn Danny und Sie zeitgleich in verschiedenen Teams spielen? Wir sind eine richtige Fußballfamilie. Vor allem meine Mama muss ich sehr loben. Als wir bei Rot-Weiss Essen gespielt haben, war ja fast jeden Tag Training oder Spiel und sie hat uns immer gefahren. Da blieb kaum Zeit für sie selbst. Bei den Spielen in den letzten Jahren haben sie sich aufgeteilt. Aber das wird ja bald nicht mehr nötig sein.

Autorin: Birgitt Schuknecht