Nach dem damaligen Rückzug der ersten Mannschaft aus der Verbandsliga erfolgte der erste Versuch, den taumelnden Riesen aus dem Bochumer Osten wieder auf die Beine zu stellen. Doch in der vergangenen Spielzeit erreichte der Verein seinen bisherigen Tiefpunkt: Abstieg in die Kreisliga B.
Kein Zustand, den die Mitglieder und die Verantwortlichen ertragen können und wollen. Doch um der fußballerischen Bedeutungslosigkeit zu entfliehen, brauchen die Langendreer mehr als bloß neue Spieler. Umso tiefer der Verein abstieg, desto höher wuchsen die Schulden. Gläubiger warteten auf ihr Geld. Präsident Horst Lindemann scheint für diese Aufgabe die passende Besetzung gewesen zu sein. „Ich habe zwar keine Ahnung, wie man Verhandlungen mit Spielern führt“, gibt er zu, „aber dafür verstehe ich eine Menge von Finanzen.“ Der gelernte Betriebswirt leitet seit zwei Jahren die Geschicke des Vereins. Bei der Bundesknappschaft und anderen standen mehrere Zehntausend Euro aus. „Für unseren Verein eine Menge Geld“, so Lindemann. Nun ist der Hauptteil der Schulden abgetragen. Ein Jahr vor dem Plan. Das ist das Ergebnis von drastischen Sparmaßnahmen und cleverer Improvisation.
So engagiert der Vorstand keine Handwerker für die Renovierung des Klubhausdaches, sondern motiviert zahlreiche Mitglieder zur Mithilfe. Sie flexen den Rost von der Tribüne, möbeln das Verkaufhäuschen auf und streichen die Kassenbude. Alles in dem Maß, das ihnen der enge Finanzplan vorgibt. Die Verantwortlichen greifen auf Ein-Euro-Kräfte zu, die ihnen die Stadt stellt. Zudem führen Tobinski und Lindemann je einen Malerbetrieb. Das ist von entscheidendem Vorteil, um kostengünstig an Materialien zu gelangen.
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