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Jahresrückblick spezial
2012 aus Sicht der RevierSport-Redaktion

Rückblick spezial: 2012 aus Sicht der RS-Redaktion
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Vorsicht, jetzt wird's intim: Die RevierSport-Redaktion lässt ein bewegtes und bewegendes Sportjahr 2012 noch einmal ganz persönlich Revue passieren.

Die Unendlichkeit der A2

„Deine Nächte fressen mich auf!“ Peter Fox wusste schon, wem er da in „Schwarz zu Blau“ die Liebe erklärte. Schließlich ist er gebürtiger Berliner. Ich war nur zu Besuch. Doch Berlin kostet Kraft. Auch Touristen. Jahr um Jahr feiern die beiden glücklichen Finalteilnehmer hier die größte Fußballparty des Jahres. Leute, die aus unerfindlichen Gründen ihr Herz an hoffnungslose Drittligisten verschleudert haben, wissen so etwas nur vom Hörensagen. Doch einmal ist immer das erste Mal. Das war mir sogar aus eigener Erfahrung geläufig. Diesmal also Pokalfinale: Ich fuhr nach Berlin. Gemeinsam mit unserem BVB-Beauftragten – und einem klapprigen Renault Twingo, dessen Tachostand um die 200.000 Kilometer mäanderte und dessen Chassis – ab 90 km/h aufwärts von rhythmischem Beben erschüttert – sich auf die 500 Kilometer lange Reise machte.


Gefühlte fünf Minuten lang war das Endspiel sogar spannend, danach feierte Borussia Dortmund Wachablösung – und wie. Gegen Mitternacht konnte danach die Arbeit beginnen. Zunächst chauffierte ich den Kollegen zur Meisterparty und schrieb derweil im Hotelzimmer, was der Laptop hergab. Gefühlte 20 Seiten wollten bis zum nächsten Tag noch gefüllt werden. Nach ein wenig Alibi-Schlaf wartete um sechs Uhr die A2 auf uns, auf der man irgendwann auch wieder vorne ankommt, wenn man nur weit genug fährt. In Altenessen aufgeschlagen, hackten wir mit dröhnendem Kopf die letzten Zeilen ins Blatt. 21.15 Uhr: Redaktionsschluss. Was für ein Ritt! Aber im Ernst: Dafür macht man den Scheiß doch.

Aaron Knopp

Ein Wassereis auf die Schale

Das ich das noch erleben durfte: Schalke 04 wurde Deutscher Meister und ich war live dabei! Gut, es waren nur die „A-Junioren“, aber was soll‘s?! Am ehrwürdigen Erkenschwicker Stimberg, der fest in Hand der Blau-Weißen war, herrschte spätestens nach dem Ausgleichstor von René Klingenburg eine Bombenstimmung.

Als am 17. Juni feststand, dass die Bayern dieses Mal in die Röhre gucken würden, wurde mit allen Schikanen gefeiert. Die Älteren des neuen U19-Meisters durften sich sogar ein Biermischgetränk aufmachen! Und in der Kabine spritzte kein Sekt, Hofmann, Meyer und Co genehmigten sich stattdessen ein Wassereis. Ein bisschen merkwürdig war diese Meisterfeier also doch. Auch weil S04-Coach Norbert Elgert selbst im Gefühl des Triumphes den Stolz unter dem Mantel der Reserviertheit verbarg.

Elmar Redemann

Ich hatte einen Traum...

Es sollte für mich ein unvergessliches Erlebnis sein: Die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Für RevierSport reiste ich für zwei Wochen in mein Geburtsland Polen. Der 20-Stunden-Bus-Trip war von großer Vorfreude, Hoffnungen und einem großen Traum gespickt. Der Traum von einem Endspiel Deutschland gegen Polen. Nach der Sahnesaison des polnischen Trios Lukasz Piszczek, Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski im Dress der Dortmunder Borussia glaubte ich, dass der Traum gar nicht so tief aus der Märchenwelt kommt, sondern aus unserer realen Welt stammt. Doch dies erwies sich als ein böser Trugschluss.


Nach zwei Spielen (jeweils 1:1 gegen Griechenland und Russland) der Polen in Warschau begab ich mich in Richtung Breslau – zum Endspiel gegen Tschechien. Siegen oder Fliegen hieß es hier für die weiß-roten Adler. Am Ende enttäuschten Lewandowski und Co. ein ganzes Land und flogen nach der Vorrunde raus. Für Deutschland war im Halbifnale Schluss. Und ich begab mich resigniert, völlig bedient und enttäuscht von meiner Märchenwelt diesmal per Flieger zurück nach Deutschland.

Krystian Wozniak

Damenwahl am Telefon

Meine Highlights des Jahres waren Innendienste: Als bekennender Schlagerfan gibt es zwei Telefonate, die spezieller waren als alle Spiele, die ich 2012 gesehen habe. Nummer eins: Interview mit Mickie Krause. Der wartete am Flughafen auf seine Maschine Richtung Mallorca, wo er der Meute am Abend richtig eingeheizt hat. Doch vorher nimmt er sich 20 Minuten Zeit und plaudert mit mir über die Schlagerwelt, das Verhältnis zu Michael Wendler und seine Sicht der Dinge bei den Reviervereinen.

Mein zweiter Ansprechpartner der Schlagerbranche hat beim Ole Cup als Aktiver gekniffen und dafür eine Damenauswahl um Antonia aus Tirol von der Bande aus gecoacht. Die Rede ist von Jürgen Drews, der für uns den letzten Spieltag vor der Winterpause getippt hat. Und der Mann ist auch in einem Alter, in dem viele schon den Ruhestand genießen, noch so aktiv, dass ich nur über seine Frau Ramona an „Mr. Ein Bett im Kornfeld“ weitergereicht werden konnte. Und wie bei Mickie Krause wird aus einem Arbeitstermin ein Plausch unter Gleichgesinnten, an dessen Ende Drews zumindest vier Tendenzen des Spieltags richtig getippt hat. Mir egal, denn was zählt, dass auch bei RevierSport das Motto Fußball meets Schlager möglich war.

Christian Brausch

Zwei Klassen sind zu viel

„I wer‘ narrisch!“ Christian Knippschild fühlte sich wie der legendäre Edi Finger 1978. Bei der WM in Argentinien hatte Österreich dem übermächtigen Nachbarn die berühmte „Schmach von Córdoba“ beigebracht, ein Ereignis von ähnlicher Tragweite witterte der Stadionsprecher von Wattenscheid 09, als er das 3:0 von Kai Koitka verkündete.


Nicht mal 38 Minuten hatte die SG gebraucht, um die 0:2-Niederlage aus dem Relegations-Hinspiel in Bergisch Gladbach umzubiegen. So kurz vor dem großen Traum, dem Zwei-Klassensprung von der Verbands- in die Regionalliga, konnte doch eigentlich nichts mehr schiefgehen! Doch, konnte es. Die Gäste kamen zurück und die eben erst abgehobene SGW erlitt in Halbzeit zwei eine Bruchlandung. Am 10. Juni 2012 erlebten alle, die in der Lohrheide dabei waren, ein Wechselbad der Gefühle, wie es nur der Fußball auslösen kann.

Elmar Redemann

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