Während in der Heimat seine Kollegen aus der 3. Liga mit einem Mini-Kader und bei Dortmunder Regenwetter über den Platz laufen, darf sich der 19-Jährige mit Dede und Co im schönen Baden-Württemberg messen. Es sind glückliche Tage für den Linksverteidiger, der in seiner jungen Karriere schon einige Schicksalsschläge verkraften musste.
Im September 2006 - Vrzogic hatte eben seinen ersten Profivertrag unterschrieben - riss dem Talent das Kreuzband im rechten Knie, ausgerechnet beim Basketballspielen im Schulsport. Mit viel Mühe kämpfte er sich anschließend wieder an das Team von Theo Schneider heran, bis er im letzten August im Spiel gegen Kleve wieder am Boden liegen blieb. „Es war ein Geräusch, als wenn ein Ast brechen würde“, erinnert sich der Defensivspezialist noch genau an die Szene, als ihm zum zweiten Mal das Kreuzband riss – diesmal im linken Knie. Wieder schuftete Vrzogic monatelang in der Reha. Aktuell erhält er den Lohn für die harte Arbeit und seinen ungebrochenen Willen, indem er bei den Profis den Ersatz für U21-Europameister Marcel Schmelzer spielen darf.
„Es ist ein richtig schönes Gefühl, wieder oben dabei zu sein. Auch wenn es erst einmal nur für die Zeit ist, in der Marcel noch Urlaub hat“, freut sich Vrzogic über sein „Comeback“, nachdem er schon 2006 – damals noch unter BVB-Coach Bert van Marwijk – zu den Profis aufrücken durfte. Das Glück, das ihm damals fehlte, soll ihn jetzt dabei unterstützen, aus der Hoffnung, vielleicht doch länger oben dabei sein zu können, eine Gewissheit zu machen.
Die Konkurrenz – neben Schmelzer spielt schließlich auch noch Dede auf seiner Position – könnte zwar größer kaum sein, seinen Optimismus lässt sich Vrzogic deshalb aber noch lange nicht nehmen: „Ich werde mich in jedem Training anbieten. Herr Klopp hat mir in einem Gespräch auch mitgeteilt, dass ich gute Perspektiven besitze.“
Das Hauptaugenmerk liegt für den elfmaligen U19-Nationalspieler trotzdem weiterhin auf der Dortmunder Zweitvertretung. Mit ihr will er den Klassenerhalt in der 3. Liga schaffen. Das wird alles andere als ein Selbstläufer, wie Vrzogic bestätigt: „Die Konkurrenz ist riesig. Auch die Kulissen sind viel größer. Die 3. Liga ist einfach insgesamt ein ganz anderes Kaliber als die Regionalliga.“
Zumal die „BVB-Bubis“ mit vielen jungen, noch unerfahrenen Kickern antreten werden. Für den ebenfalls noch am Anfang seiner Laufbahn stehenden Linksfuß ist das jedoch kein Argument, das gegen die Borussia spricht: „Natürlich haben wir viele junge Spieler. Aber die meisten von ihnen kenne ich noch aus der Jugend und ich weiß, dass sie das nötige Potenzial besitzen, in der 3. Liga zu bestehen.“