Der Kader von Rot-Weiss Essen ist bekanntermaßen in der Breite nicht umfassend genug gestaltet worden. Speziell bei mehreren Ausfällen, die im heutigen Fußballgeschäft öfter mal auftreten, ist der Essener Kader nicht in der Lage, punktuelle Ausfälle qualitativ zu ersetzen.
Ahmet Arslan beispielsweise ist eine Schaltzentrale im Offensivspiel von Rot-Weiss. Er musste bei der 0:2-Niederlage an der Bremer Brücke beim VfL Osnabrück aufgrund von einer muskulären Verletzung passen. Der Mann hinter der Spitze wurde von Thomas Eisfeld ersetzt. Eisfeld war bemüht, auf der Zehnerposition für Struktur und kreative Momente zu sorgen - im Endeffekt erfolglos, doch der 31-Jährige zeigte Einsatz.
Einsatz, den Uwe Koschinat von seinen Führungsspielern einfordert. Spieler wie eben Eisfeld oder der Kapitän Michael Schultz sollen vorneweg laufen und die Arbeit vorleben. "Wir haben Spieler, die schon ein paar Partien in den Knochen haben. Tommi Eisfeld beispielsweise, der das auch mit anschieben muss, seine Erfahrung mit hineinbringen muss und dies auch getan hat gegen Osnabrück", erklärte Schultz.
Noch am Donnerstag wurde öffentlich, dass Neu-Coach Koschinat ein längeres Vieraugengespräch mit Eisfeld geführt hat. Dort ging es wohl um seine Aufgabe gegen Osnabrück, als auch um seinen persönlichen Status.
Der Routinier hat die Karten offen auf den Tisch gelegt: "Ich hatte bereits in der Vergangenheit ein offenes Gespräch mit Marcus Steegmann und nun auch am Donnerstag mit dem Trainer geführt. Es ist nun einmal so, dass ich eine gewisse Krankengeschichte habe und es mir schwerfällt, teilweise über 90 Minuten zu gehen - nicht aber aus konditionellen Gründen, sondern aufgrund meiner Geschichten mit dem Knie. Der Trainer und die Verantwortlichen sind sich darüber im Klaren."
Rot-Weiss Essen hat einen neuen Trainer, aber Besserung ist noch nicht in Sicht. In Osnabrück unterlag RWE mit 0:2. Zum Jahresabschluss geht es gegen den VfB Stuttgart II - ein entscheidendes Spiel.
Daher hat sich Eisfeld damit abgefunden, dass er nicht immer dabei ist, dass er nicht immer in der Startelf steht. Und wenn er beginnt, dass er im Laufe der Partie ausgewechselt wird.
Derzeit ist er wichtig als Startspieler, als Führungsspieler, der die Richtung vorgibt, solange der Körper mitspielt. Vermutlich auch in den kommenden Partien.
Eisfeld: "Das entscheidet am Ende des Tages der Trainer. Egal, ob ich 70, 90 oder 30 Minuten spiele, ich werde immer mein Bestes geben und versuchen, der Mannschaft mit meiner Erfahrung gewisse Hilfestellungen zu geben."