Die Länderspiel-Pause nutzen viele Vereine, um ihre Mitgliederversammlungen über die Bühne zu bringen. Das galt für den FC Schalke 04, Hertha BSC oder auch den Drittligisten Dynamo Dresden. Am Samstagabend erhielten die Sachsen die Nachricht, dass Präsident Holger Scholze von seinem Amt zurücktritt.
„Wir bedauern die Entscheidung von Holger Scholze, sein Amt in unserem Gremium niederzulegen, respektieren jedoch seinen Entschluss. In den zurückliegenden Jahren haben wir stets eine enge Zusammenarbeit gepflegt und gemeinsam die SG Dynamo Dresden repräsentiert. Wir bedanken uns für seinen Einsatz im Ehrenamt und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute“, teilte Dr. Michael Bürger, Vizepräsident der SG Dynamo Dresden, in einer Mitteilung auf der Dresdener Homepage mit.
Scholze hatte den Posten des Präsidenten zunächst 2018 nach dem Rücktritt des damaligen Präsidiums interimsweise übernommen - wurde kurz danach auch im Amt bestätigt. Die Fronten zwischen Verein und Präsident waren schon länger verhärtet. Im November des vergangenen Jahres war Scholze wegen angeblicher Vorteilsnahme eine Geldstrafe von 1000 Euro auferlegt worden.
Diese hatte er bislang nicht beglichen. In der Folge war ihm das Mitgliedsrecht entzogen worden. Dadurch nahm er auch nicht an der MV in diesem Jahr teil. Dort wurde ein Antrag, das Verfahren gegen Scholze fallen zu lassen, zwar diskutiert, am Ende aber abgelehnt. Scholze zog daraus die Konsequenz und zog sich von seinem Posten zurück.
Der nunmehr Ex-Präsident meldete sich in einem Statement, das mehreren Medien vorliegt, und sprach von "Kleingeistigkeit, persönliche Eitelkeiten, Wichtigtuerei, Machtbesessenheit, Selbstüberschätzung, Amtsanmaßung, Neid, Missgunst und leider oft auch mangelhafter Kompetenz und fehlendem Weitblick". Daran liege es, "warum die SG Dynamo Dresden im Jahr 2024 noch immer in der 3. Liga und nicht höherklassig spielt".
Der Drittplatzierte der 3. Liga muss sich nun also nach einem neuen Präsidenten umsehen.