Wie ist das mit den neuen Besen, die besser kehren: Zumindest beim SV Waldhof Mannheim bewahrheitet sich dies wieder einmal.
Nach dem Aus von Marco Antwerpen übernahm Bernhard Trares und holte binnen einer Woche aus drei Spielen sieben Punkte. Nach dem 3:2-Sieg über VfL Osnabrück und der Nullnummer bei Alemannia Aachen folgte ein 1:0-Sieg über Rot-Weiss Essen. Terrence Boyd (69.) erzielte den Siegtreffer für die Kurpfälzer.
Auf Vorlage des Ex-Esseners Sascha Voelcke, der nur den Pfosten traf, schnappte sich Boyd den Abpraller und stocherte diesen ins Essener Tor. Aber der Stürmer wusste auch, dass da eine große Portion Glück dabei war.
"Das war ein Stolpertor vor dem Herren. Genau vor einer Woche habe ich ja ein ähnliches Tor gemacht. Ich kenne mich eher aus bei Stolpertoren, andere sind für Traumtore zuständig. Das war etwas Dusel. Nach all den Wochen, in denen nichts geklappt hat, nehmen wir das aber gern mit. Es war spannend bis zum Schluss. Ein Kompliment an die Jungs hinten, die das dicht gemacht haben. Für viele Spieler ist ein Trainerwechsel ein Neustart und Bernhard Trares lässt uns einfach. Das sieht doch schon einmal gut aus", sagte der 33-Jährige gegenüber "Magenta Sport", der nun in 27 Einsätzen für Mannheim schon auf zehn Buden zurückblicken kann.
Mindestens so glücklich wie sein Stürmer war dessen Trainer Trares. Bei "Magenta Sport" lobte er noch einmal seinen guten Freund Christoph Dabrowski und dessen Spielphilosophie. Trares betonte: "Ich fand Rot-Weiss Essen von der Spielkultur besser." Lob, für das sich RWE nur wenig kaufen kann.
Auf der Pressekonferenz hatte der 59-jährige Trares dann nur noch Lob für seine Schützlinge übrig.
"Das war in der ersten Halbzeit ein ähnliches Spiel wie gegen Osnabrück. Wir waren nur einen Ticken besser als gegen den VfL. Essen hat das Spiel gemacht. Wir hatten unsere Chancen wie durch Terrence Boyd. Aber insgesamt gehörte die erste Halbzeit Rot-Weiss Essen. In der zweiten Hälfte haben wir mit den frischen Jungs mehr Schwung bekommen. Diese Frische haben wir auch gebraucht. Dann machen wir in einer guten Phase auch das 1:0. Danach müssen wir einfach den Sack zumachen. Das ist dann ein bisschen die Kritik an der Mannschaft. Essen hat viel riskiert, und da hatten wir dann tolle Räume. Da müssen wir als erfahrene Mannschaft das 2:0 machen. So mussten wir bis zur letzten Minute zittern. Aber die Jungs haben sich in alles reingeworfen und sehr gut verteidigt", bilanzierte der ehemalige Bundesligaprofi, der mit Essens Dabrowski bei Werder Bremen zusammenspielte.