Nein, allzu realistisch ist der Klassenerhalt des MSV Duisburg in der 3. Liga nicht mehr. Nicht nur, weil die Zebras wohl alle vier ausstehenden Spiele gewinnen müssten. Sondern eben auch, weil die Gegner der Duisburger mitspielen und mächtig Federn lassen müssten.
Das weiß auch Uwe Schubert. Gemeinsam mit Branimir Bajic betreut der 64-Jährige den MSV als Trainer interimsweise bis zum Saisonende. "Ich denke, dass in Duisburg jeder realistisch ist. Solange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, muss man aber daran glauben. Das werden wir der Mannschaft vermitteln", sagte Schubert auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Samstag, 27. April, 14 Uhr.
"Wir sind aber auch keine Fantasten und wissen, dass die Gegner mitspielen müssen. Wir konzentrieren uns voll auf unser Spiel, wollen das bestmögliche Ergebnis erreichen und schauen dann, was unsere Mitstreiter gemacht haben." Bei einem Duisburger Punktverlust und einem Sieg von Waldhof Mannheim gegen den SC Verl stünde der Gang in die Regionalliga West bereits am kommenden Spieltag fest.
Ein Szenario, das bei acht Punkten Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz aber so oder so nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. Schubert geht die Situation spürbar nahe.
Darauf angesprochen rang er um Worte. "Diese Frage bringt mir Gänsehautstimmung - im negativen Sinne. Als das 0:2 gegen Ingolstadt am Samstag feststand..", sagte Schubert und seufzte tief, ehe er fortsetzte.
"...und ich die Gesichter der Spieler gesehen habe, ging das auch mir ganz, ganz nahe. Das tat unheimlich weh, auch wenn es sich schon seit längerem anbahnt." Er habe viel Kraft investiert, um optimistisch zu bleiben. "Jetzt, wenn man das ein oder andere Revue passieren lässt, kommt alles nochmal hoch. Es tut einfach verdammt weh."
Umso mehr gehe es nun darum, sich, egal was nun passiert, in den letzten vier Spielen vernünftig zu präsentieren. "Die Fans haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie, wenn die Mannschaft auf dem Platz alles gibt, immer hinter dem MSV steht. Wir müssen noch einmal alles aus der Mannschaft rausholen. Die Jungs müssen brennen und alles geben."
Sollte das zu sehen sein, glaubt Schubert auch an Nachsicht unter den Fans. "Ich denke, dass die Zuschauer dann auch verzeihen könnten, wenn nicht das gewünschte Ergebnis herauskommen sollte. Wir wollen gegen Sandhausen ein gutes Spiel abliefern und ein möglichst positives Resultat mitnehmen. Letztendlich kommt es darauf an, dass wir Spieler auf dem Platz haben, die alles für den Klub geben", so Schubert.