Traditionsduell auf der Alm. Vor einer tollen Kulisse traf Arminia Bielefeld in der 3. Liga auf Rot-Weiss Essen. Für Bielefeld ging es um den Klassenerhalt, RWE hätte mit einem Dreier auf Platz fünf springen können.
Am Ende trennten sich beide Teams 1:1 (1:0) - für RWE gab es dabei zum ersten Mal in der Fremde einen Punkt nach Rückstand. Zuvor gab es nach sieben Rückständen sieben Niederlagen.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski ließ vor 23.748 Zuschauern die Elf auflaufen, die zuletzt den MSV Duisburg 4:1 besiegte. In den ersten 30 Minuten ließ sich das auch gut an. Zwar gab es kaum Torraumszenen, aber RWE war aggressiv, gewann über 60 Prozent der Zweikämpfe.
Die gefährlichste Aktion hatten die Gäste, die sich über Nils Kaiser und Marvin Obuz schön durchspielten, doch die Flanke von Obuz konnte in höchster Not geklärt werden.
Bielefeld zeigte sich dann effektiv. Nach 32 Minuten verlor Obuz einen Zweikampf im Mittelfeld, anschließend entwischte Monju Momuluh Kaiser und Leandro Putaro traf nach Momuluh-Flanke zum 1:0.
Man durfte auf Essens Reaktion gespannt sein. Denn bisher gab es nach jedem Rückstand in der Fremde eine Niederlage - schon siebenmal. Diesmal nicht, auch wenn sich Essen nach dem 0:1 etwas geschockt zeigte.
RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann betonte bei "MagentaSport" in der Pause: "Das Spiel ist schwierig zu greifen. Offensiv war das kein gutes Spiel von uns, defensiv war das in Ordnung. Auswärts haben wir unsere Probleme, daran müssen wir arbeiten."
Bielefeld: Kersken - Lannert, Großer, Schneider, Oppie - Corboz, Schreck - Putaro (94. Yildirim), Momuluh (56. Shipnoski), Biankadi (82. Boujellab) - Klos
RWE: Golz - Kaiser (77. Wiegel), Rios Alonso, Götze, Brumme - Sapina, Müsel (77. Eisfeld) - Obuz (85. Voelcke), Harenbrock, Young - Doumbouya (64. Berlinski)
Tor: 1:0 Putaro (42.) 1:1 Harenbrock (61.)
Zuschauer: 23.748
Schiedsrichter: Florian Heft
Nach dem Wechsel wollte Bielefeld nachlegen, RWE kam schwer in Gang, aber dennoch zum Ausgleich. Denn nachdem Bielefelds Leon Schneider aus drei Metern die Mega-Chance zum 2:0 ausließ, war auf der anderen Seite Cedric Harenbrock zur Stelle. Nach Pass von Kaiser zog er ab - und traf zum 1:1. Wobei Arminia-Keeper Jonas Kersken den Schuss hätte halten müssen.
Jetzt war RWE im Spiel - und am Drücker. Erst hielt Kersken einen Schuss von Obuz, der kurz darauf zum Super-Solo ansetzte und im letzten Moment per Grätsche von Christopher Lannert am sicheren 2:1 für RWE gehindert wurde. Bei Bielefeld ging nach dem 1:1 nichts mehr, sie waren offenbar nur noch darauf aus, das 1:1 über die Zeit zu retten.
Was gelang, damit ist RWE nun Siebter. Sollte das Nachholspiel in Saarbrücken gewonnen werden, wäre RWE voll drin im Kampf um Platz drei. Für Bielefeld könnte der Punkt auch wichtig sein, so beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz fünf Spieltage vor Saisonende sechs Zähler.
Weiter geht es für die Arminia am Freitag (19. April, 19 Uhr) beim SV Sandhausen. RWE muss am Sonntag (21. April, 13:30 Uhr) bei Waldhof Mannheim antreten.