Wenn der Name Alexander Esswein bei der Mannschaftsaufstellung des MSV Duisburg verlesen wurde, waren in jüngster Vergangenheit oft Pfiffe in der Schauinsland-Reisen-Arena zu hören. Nach seiner Auswechslung beim so wichtigen Heimsieg gegen Viktoria Köln am Samstag (1:0) gab es in der 68. Spielminute viel Applaus von den Rängen.
Und das zurecht. Obwohl es weder zu einem Tor, noch zu einem Assist reichte, lief am Wochenende in der Offensive von Boris Schommers sehr viel über den ehemaligen Bundesligaspieler. Der Sommerneuzugang war nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr schon als Flop-Transfer gesehen worden.
Wie Daniel Ginczek mit seinem Doppelpack in Verl in der Woche zuvor scheint nun auch Duisburgs Nummer 40 so langsam bei seinem neuen Verein angekommen zu sein. Gefährliche Flanken, gute Eins-gegen-eins-Aktionen und temporeiche Dribblings. Der Routinier zeigt seine Qualitäten immer mehr. Auch deshalb schenkte Boris Schommers erneut ihm und nicht Ahmet Engin das Vertrauen von Beginn an. Es war der richtige Schachzug.
„Essi profitiert einfach davon, dass er aus der Winterpause gekommen ist und das Gesicht gezeigt hat, was wir auch erwarten. Er war natürlich auch unzufrieden mit der Hinrunde, seinen Einsatzzeiten und Scorerpunkten. Aber er hat vom ersten Tag der Vorbereitung in jeder Einheit Vollgas gegeben. Dann hat er auch weitere Chancen verdient. Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte der Trainer.
In Verl ließ Schommers erstmals mit der Doppelspitze Ginczek/Esswein spielen. Bei beiden Angreifern scheint der Knoten nun endlich geplatzt zu sein. „Ich fühle mich wohl. Es klappt ganz gut im neuen System. Das gibt uns Sicherheit“, meinte Esswein und verteilte in seiner Analyse Komplimente an alle Teamkollegen.
„Es war ein gutes Spiel von uns allen. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Keiner war sich zu schade, den Weg für den anderen nach hinten zu machen. Es war anstrengend. Ich denke, dass wir alle sehr gut schlafen können.“
Wie schon vor der Winterpause ist der MSV nach dem verpatzten Jahresstart wieder in einen Flow gekommen. Im Winter wurde intern viel geredet und diskutiert. Für Esswein mit ein Grund, warum es bei den Zebras wieder aufwärts geht.
„Es ist immer schwer zu sagen, was sich verändert hat. Aber jeder ist noch mal in sich gegangen und hat begriffen, dass wir in jedem Spiel 100 Prozent abrufen müssen, um die drei Punkte mitzunehmen. Das hat man an den letzten Leistungen gesehen.“
Bei noch zwei Punkten Rückstand zum rettenden Ufer gilt es für die Meidericher nun weiter nachzulegen. „Wir haben noch nichts gewonnen und müssen am Freitag genau da weitermachen“, forderte Esswein mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel bei Preußen Münster am kommenden Freitagabend. Mit dem dritten Sieg in Folge wäre im Kampf um den Klassenerhalt wieder alles möglich.