In Spitzenspielen entscheiden oft Kleinigkeiten. Das war auch beim Duell zwischen Rot-Weiss Essen und dem SSV Ulm 1846 am Samstagnachmittag der Fall: RWE erarbeitete sich im ersten Durchgang sechs Abschlüsse durch Cedric Harenbrock (2), Leonardo Vonic (2), Isaiah Young und Felix Götze, konnte diese Chancen aber nicht verwerten.
Das rächte sich nach dem Seitenwechsel. Dort schafften es die Essener nicht, den Schwung aus den letzten 25 Minuten der ersten Halbzeit mitzunehmen. Nach vorne ging kaum mehr etwas und defensiv präsentierte sich RWE zweimal zu sorglos, was prompt bestraft wurde: Nach 94 Minuten siegte Ulm dann insgesamt verdient mit 2:0, weil die Gäste vorne effektiver waren und hinten konsequenter verteidigten.
"In den ersten 15, 20 Minuten war Ulm besser. Sie haben einfach mehr Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen. Danach waren wir relativ gut im Spiel und hatten auch die eine oder andere Chance. Wenn wir davon eine nutzen, dann ist es ein anderes Spiel. Da haben wir sie etwas hinten reingedrückt. Eine Spitzenmannschaft belohnt sich dann und macht vielleicht das 1:0. Das war insgesamt ein 50:50-Spiel", haderte Essens Thomas Eisfeld nach dem Abpfiff.
Der Routinier weiter: "Wir kommen dann aus der Halbzeit raus und haben wieder sehr einfache Ballverluste. Nach dem Gegentor war es dann ein schwieriges Spiel. Die Szene muss ich mir nochmal anschauen, vielleicht kann ich das besser lösen. Die Ulmer haben es sehr gut verteidigt, wir hatten dagegen kaum Lösungen und nur wenig Torchancen. Uns haben am Ende die Energie und Lösungen gefehlt. Die Niederlage ist sehr ärgerlich und bitter, aber irgendwo verdient."
Vom Rückschlag im Kampf um den dritten Tabellenplatz wollte sich der Essener Mittelfeldmann aber nicht unterkriegen lassen. Eisfeld blickt nach vorne: "Wir spielen bisher eine richtig gute Saison und eine Entwicklung ist auch zu sehen. Klar, ist das heute frustrierend und alle sind enttäuscht, aber wir machen weiter."
Die Topspiel-Wochen sind für Rot-Weiss Essen noch nicht abgeschlossen. Ganz im Gegenteil: Am kommenden Spieltag (24. Februar, 14 Uhr) wartet erneut ein großes Highlight auf RWE mit dem Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten Dynamo Dresden.
Dresden ist vielleicht die spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie arbeiten sich sehr viele Chancen heraus und können in Dresden eine Wucht entwickeln. Wir müssen dagegenhalten und unsere Umschaltmomente nutzen. Dann können wir auch da gewinnen.
Thomas Eisfeld.
Eisfeld weiß um die Schwere der Aufgabe, rechnet sich aber durchaus etwas aus: "Dresden ist vielleicht die spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie arbeiten sich sehr viele Chancen heraus und können in Dresden eine Wucht entwickeln. Wir müssen dagegenhalten und unsere Umschaltmomente nutzen. Dann können wir auch da gewinnen."