Totenstille herrschte nach nach dem späten Treffer von Jonas Nietfeld auf den Rängen in der Schauinsland-Reisen-Arena - die knapp 150 mitgereisten Hallenser ausgeschlossen. Viele Fans hatten es im Vorfeld befürchtet und im Falle einer Niederlage schon von einem Sargnagel gesprochen.
Ganz so weit ist es nach dem zweiten verlorenen Spiel im Jahr 2024 zwar noch nicht. Doch die Hoffnungen auf den Klassenerhalt in der 3. Liga schwinden nach der 2:3-Heimpleite gegen den HFC am Dienstagabend.
Schon bei der Aufstellung gab es beim Namen des Trainers lautere Pfiffe zu hören. Nach dem Spiel waren dann auch mehrfache „Schommers raus“-Rufe von den Tribünen zu vernehmen. Die aktive Fanszene verzichtete auf Pfiffe und große Unmutsbekundungen, nahm den nächsten Rückschlag eher mit Resignation zur Kenntnis.
„Einen bittereren Tag kann es kaum geben. Man hat gesehen, dass wir uns von Beginn an viel vorgenommen haben und waren ab der ersten Minute die präsentere Mannschaft“, analysierte Boris Schommers voller Ernüchterung. Seine Mannschaft kam gut ins Spiel, ging durch einen Doppelpack von Rückkehrer Ahmet Engin zweimal im ersten Durchgang in Führung. „Wir hatten das Spiel im Griff und haben auch nach dem Ausgleich kaum etwas zugelassen“, meinte der Trainer.
Doch Mitte der zweiten Hälfte schwächte sich der MSV selbst. Eine völlig überflüssige Rote Karte gegen Joshua Bitter - der Innenverteidiger rauschte Tarsis Bonga auf Höhe der Mittellinie von hinten in die Beine - brach den Zebras das Genick. „Das war die spielentscheidende Szene. Sie war berechtigt und war insofern dumm, weil wir den Konter vorher schon hätten unterbinden können und noch genügend Spieler im Zentrum waren. Das Foul war unnötig“, ergänzte Schommers.
Sinnbildlich, dass der erneut unglückliche zweite Winterneuzugang Daniel Ginczek trotz Tribünen-Unterstützung seines Kumpels André Hoffmann sowie Joker Robin Müller Chancen auf das dritte Tor liegen ließen. „Baumann schießt das Tor, was wir nicht getroffen haben. Der Gegner wollte das Spiel in Überzahl gewinnen. Vor dem 3:2 von Nietfeld war es ein klares Foul an Santi. Umso bitterer, dass die Entscheidung durch eine Fehlentscheidung gefallen ist“, so Schommers.
Der Frust und die Niedergeschlagenheit bei den Meiderichern war auf allen Ebenen riesengroß. Am kommenden Samstag wird es nicht leichter, wenn es in Aalen gegen den SSV Ulm weitergeht. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt nun acht Zähler.