Über 25 Jahre war Michael Preetz in der 1. und 2. Bundesliga tätig. Der gebürtige Düsseldorfer arbeitete für Hertha BSC, den einstigen selbsternannten "Big City Club" aus der Hauptstadt.
Er sollte die "Alte Dame" mit dem Einsatz von vielen Millionen Euro in den Europapokal, im Bestfall in die Champions League führen. Doch diese Ziele verpasste der 56-Jährige. Im Januar 2021 musste Preetz in Berlin seinen Hut nehmen.
Nach drei Jahren ohne Verein heuerte der ehemalige Bundesligaprofi nun beim MSV Duisburg an - im Abstiegskampf der 3. Liga. Warum die Wahl auf den einstigen Bundesliga-Stürmer und keinen drittligaerfahrenen Manager fiel - nach RevierSport-Informationen waren zeitweise auch Stephan Küsters (Viktoria Köln) und Sebastian Lange (SC Verl) - beim MSV im Gespräch -, erklärte Ingo Wald bei der offiziellen Preetz-Vorstellung.
"Ein großer Name kommt zum MSV und es gibt auch sofort einen großen Andrang. Ich freue mich, dass so viele Medienvertreter gekommen sind." Mit diesen Worten begann der MSV-Präsident die Pressekonferenz.
Es geht jetzt darum, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Die 3. Liga ist eine Liga, in der man rote Zahlen schreibt, da sind wir nicht die Einzigen. Das ist auf Dauer nicht zu stemmen.
Ingo Wald
Warum Michael Preetz? Walds Antwort: "Wir haben uns ein klares Stellenprofil erarbeitet. Wir wollten eine starke Person auf dieser Stelle haben, die aus dem Sport kommt und Generalist ist. Er sollte schon etwas im Sport und in der Verwaltung aufgebaut haben. Als wir dieses Profil erstellt haben, sind wir schnell auf den Namen Preetz gestoßen. Er hat eine tolle Vita vorzuweisen."
Im letzten Quartal des Jahres 2023 nahm der MSV in Person von Sportvorstand Ulf Schott den Kontakt zu Preetz auf. Wald: "Es fanden dann viele und sehr intensive Gespräche statt. Michael Preetz hat sich sehr intensiv mit dem MSV auseinandergesetzt und viele Fragen, richtige Fragen, gestellt. Das hat uns in unserer Meinung bestärkt, dass Preetz uns in eine bessere Zukunft führen kann. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit."
Als ein Medienkollege Wald fragte, warum sich der MSV Duisburg denn im Januar 2024 in solch einer misslichen Lage befindet, antwortete der MSV-Präsident deutlich: "Da müssen wir weit zurückgehen. Alles begann mit dem Lizenzentzug 2013. Wir haben es seitdem nicht geschafft, einen Teufelskreis zu durchbrechen. Natürlich haben wir auch viele Fehler begangen. Da muss man ehrlich sein. Es geht jetzt darum, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Die 3. Liga ist eine Liga, in der man rote Zahlen schreibt, da sind wir nicht die Einzigen. Das ist auf Dauer nicht zu stemmen."
Preetz' Aufgabe wird es sein, zunächst den Klassenerhalt 2023/24 zu schaffen und im Bestfall in der Saison 2024/25 schon wieder ambitionierte Ziele Richtung 2. Bundesliga anzugehen. Die Realität heißt aber erst einmal: den Gang in die Regionalliga West zu verhindern.