Dass Peter Mohnhaupt und Thomas Wulf ihre Posten als Geschäftsführer beim MSV Duisburg im Frühjahr 2024 räumen werden, ist beschlossene Sache. Ingo Wald wünscht sich dann, die Verantwortung in diesem Bereich nicht mehr auf mehrere Schultern zu verteilen. „Idealerweise hätten wir gerne einen Geschäftsführer mit sportlichem Hintergrund, der das Gesicht des Sports für die Öffentlichkeit ist und letztendlich den verstärkten Unterbau mit höherer Entscheidungskompetenz unterstützt und mitführt“, erklärte der Präsident.
Dieser soll Teil einer veränderten Gesamt-Struktur bei den Zebras werden. Künftig wolle man auf ein „Drei-Säulen-Modell“ setzen, bestehend aus dem Nachwuchsleistungszentrum um Leiter Uwe Schubert sowie Chris Schmoldt (Leiter Kaderplanung und Strategie) und Branimir Bajic (Leiter Lizenzmannschaft), die die Aufgaben von Ralf Heskamp untereinander aufteilen und eben jene „starke Persönlichkeit aus dem Sport, aber als Generalist“, für die Position des Geschäftsführers.
Selbst bei Michael Preetz muss das erste Nein ja nicht endgültig sein.
Ingo Wald
Zuletzt gab es dafür Kontakt zum langjährigen Geschäftsführer Sport und Kommunikation der Hertha, Michael Preetz. „Den hätten wir uns richtig gut vorstellen können, weil er über die Erfahrung verfügt und auch ein bisschen Duisburger Vergangenheit hat. Es ist nicht dazu gekommen, aber wir hören ja nicht auf“, betonte Wald. „Selbst bei Michael Preetz muss das erste Nein ja nicht endgültig sein – zumindest für uns nicht.“
Die große Eile kommt beim MSV-Präsidenten jedenfalls noch nicht auf. „Wir wollen es gerne schnell entscheiden, aber jetzt geht es auch ein bisschen um Qualität statt Geschwindigkeit.“ Besonders dadurch, dass die beiden scheidenden Geschäftsführer ihren Job weiter voll ausfüllen, wird den Zebras der Druck ein wenig genommen. „Sowohl Peter als auch Thomas sind zu 100 Prozent loyal zum Verein. Manche sagen, in der Wirtschaft würden sie freigestellt werden, aber ich sehe den Bedarf nicht. Sie sind mit Herzblut immernoch dabei und machen ihren Job, so gut sie es können.“
Capelli wäre bereit, Anteile an einen neuen Investor abzugeben
Ein weiteres Thema, das dieser Tage aufkam, ist der mögliche Einstieg eines Investors beim MSV. Ein Exposé, das von einem möglichen Verkauf der Capelli-Anteile handelte, ging herum. Wald erklärte, dass ein neuer Investor zwar durchaus Thema sei, jedoch selbstverständlich unter der 50+1-Regelung. „Wir haben ja die Situation, dass wir 49 Prozent der Beteiligung an der KGaA verkaufen können im Rahmen der Entscheidungsmöglichkeiten des Vorstandes. Darüber hinaus ist es ein Thema der Mitgliederversammlung.“
Von diesen 49 Prozent liegen zurzeit 40,1 Prozent bei Capelli. „In dieser Diskussion haben wir dann auch ein Signal von Capelli bekommen, dass sie beispielsweise bereit wären, elf Prozent weiterzugeben, sollte ein Investor sagen, dass ihm die neun Prozent, die ohne Mitgliederversammlung noch zu verkaufen sind, zu wenig sind und er wenigstens 20 Prozent haben möchte.“ Noch sei jedoch nichts entschieden, es warten einige wegweisende Entscheidungen auf die Zebras im Jahr 2024.