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Verl-Kapitän vermisst Wattenscheid: „Ein geiler Verein, der wieder hoch muss“

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SG Wattenscheid: Verl-Kapitän vermisst Wattenscheid: „Ein geiler Verein, der wieder hoch muss“
Foto: firo
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Eineinhalb Jahre lang trug Mael Corboz das Trikot der SG Wattenscheid. Inzwischen ist er Kapitän des SC Verl. An seine Zeit an der Lohrheide denkt der 29-Jährige gerne zurück.

Im Rahmen des Westfalenpokal-Spiels des SC Verl gegen die SG Wattenscheid gab es ein Wiedersehen der besonderen Art. Mael Corboz, Kapitän des Drittligisten, traf mit den Gästen aus dem Ruhrgebiet auch gleichzeitig auf seinen Ex-Klub.

Mit dem überzeugenden 5:0-Sieg und damit ungefährdeten Halbfinal-Einzug war der 29-Jährige im Großen und Ganzen sehr zufrieden: „Pokalspiele sind immer gefährlich. Man muss irgendwie durchkommen. Das Ergebnis in der Höhe klingt natürlich gut. Dennoch war es gar nicht so einfach. Wir hatten überraschend viele Ballverluste, die wir in der Meisterschaft komischerweise nicht haben.“

Obwohl der Gegner zwei Spielklassen tiefer spielt und dort im Tabellenkeller feststeckt, haben die Ostwestfalen nichts dem Zufall überlassen. Die Devise war klar: „Der Respekt unsererseits war auf jeden Fall da. Wir haben gleich alles reingehauen, damit das Weiterkommen schnell entschieden war. Man muss Wattenscheid hoch anrechnen, dass sie es in den ersten Minuten wirklich nicht schlecht gemacht haben“, verriet Corboz.

Für den gebürtigen US-Amerikaner persönlich war das Pokalspiel ein ganz Besonderes. Noch immer hängt er an seiner Vergangenheit bei der SG Wattenscheid und schwelgte nach Abpfiff minutenlang mit ehemaligen Weggefährten in Erinnerungen: „Das war schon ein spezielles Spiel für mich. Ich sage es immer wieder gerne: Ohne die Station in Wattenscheid wäre ich damals entweder zurück nach Amerika gegangen oder hätte sogar ganz mit dem Fußball aufgehört. Ich habe dem Verein viel zu verdanken.“

Insgesamt eineinhalb Jahre, zwischen Januar 2018 und Juli 2019, streifte der Mittelfeld-Mann das schwarz-weiße Trikot über und absolvierte insgesamt 48 Pflichtspiele für die SGW. Seinen Ex-Klub hat er seitdem nie so ganz aus den Augen verloren: „Wattenscheid bleibt für mich etwas ganz Besonderes. Ich schaue immer noch jedes Wochenende wie die Spiele ausgegangen sind. Ich hoffe, dass sich der Verein jetzt schüttelt und wieder erfolgreichere Zeiten erlebt. Die Fans hätten es absolut verdient.“

"Ich hatte den Spaß am Fußball verloren"

Nach seinem Abschied von der Lohrheide wechselte Corboz zu den Go Ahead Eagles Deventer in die niederländische zweite Liga. Dort konnte er seinen Marktwert mehr als verdreifachen und entschied sich im Winter 2021 schließlich für ein Comeback in Deutschland - beim SC Verl. Inzwischen gilt der Sechser bei den Ostwestfalen als unersetzbarer Leistungsträger und ist zum Mannschaftskapitän ernannt worden. In der 3. Liga mischt er mit dem Klub aktuell sogar überraschend um die Aufstiegsplätze mit.

Ich hatte den Spaß am Fußball verloren. Dann bin ich auf eine Wattenscheider Mannschaft gestoßen, mit der ich auf dem Platz harmonierte und auch außerhalb vom Fußball Spaß hatte

Mael Corboz

Dabei schien der Traum Profifußballer zwischenzeitlich zu platzen: „Ich bin damals nach einer schwierigen Zeit in Duisburg zur SGW gewechselt. Ich hatte den Spaß am Fußball verloren. Dann bin ich auf eine Wattenscheider Mannschaft gestoßen, mit der ich auf dem Platz harmonierte und auch außerhalb vom Fußball Spaß hatte“, erinnerte sich Corboz.

Das familiäre Miteinander beim Traditionsverein und die Ausgewogenheit innerhalb des Teams führten ihn schließlich zurück in die Erfolgsspur: „Ich habe die Zeit als richtig guten Abschnitt in Erinnerung behalten. Jeffrey Obst, Norman Jakubowski, Matthias Tietz, Nico Buckmaier - da waren richtig gute Jungs dabei. Dazu hatten wir mit Farat Toku einen Trainer, der uns, trotz einer schwierigen Zeit, immer weitergepusht hat. Wattenscheid war und ist ein geiler Verein, der unbedingt wieder hoch muss."

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