Präsident Ingo Wald sackte auf der Tribüne förmlich in seinem Sitz zusammen, die Spieler wollten nicht reden und die Fans hatten die Schnauze voll.
Nur vier Tage nach dem ersten Drittligasieg gegen Unterhaching ist die Stimmung beim MSV Duisburg wieder auf dem Tiefpunkt. Nach der Pokalblamage beim KFC Uerdingen (0:1 nach Verlängerung) ist der neue Trainer Boris Schommers direkt auf den Boden der Tatsachen heruntergezogen worden.
An seinem dritten Arbeitstag bei den Zebras musste der 44-Jährige mit ansehen, wie harmlos seine Offensive gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Oberligisten über 120 Minuten agierte. „Wir haben von vornherein gesagt, dass es schwer wird. Wir wussten, dass wir viel Ballbesitz haben werden. Aber die Flanken haben keinen Abnehmer gefunden“, so Schommers.
Und auch durchs Zentrum war ohne den bei der U20-Nationalmannschaft weilenden Caspar Jander kaum ein Durchkommen. Abgesehen von einem Latten-Freistoß vom ehemaligen Uerdinger Kolja Pusch und einigen Halbchancen im zweiten Durchgang brachten die Zebras nicht viel zustande. Sinnbildlich: Nach dem entscheidenden Tor des KFC-Pokalhelden Fabio Ribeiro scheiterte Marvin Knoll mit einem Freistoß noch am linken Pfosten.
„In der zweiten Halbzeit hat uns auch das Quäntchen Glück gefehlt. Wenn du es nicht schaffst, über 125 Minuten ein Tor zu schießen, dann kannst du auch kein Spiel gewinnen“, resümierte Schommers. Die Enttäuschung sei riesig, sagte der neue Trainer. „Das habe ich der Mannschaft auch direkt mitgeteilt. Wir wollten eine Runde weiterkommen, müssen aber den Kopf oben halten. Wir haben viel Arbeit vor uns.“
Durch die Verlegung des Saarbrücken-Spiels ist der MSV erst am Samstag in einer Woche gegen Bielefeld wieder gefordert. Die lange Pause könnte dem neuen Mann an der Seitenlinie guttun. Die Fans jedenfalls waren am brodeln und verließen das Grotenburg-Stadion, bevor die Mannschaft vor die Kurve kam. Nicht zum ersten Mal in der noch jungen Krisen-Saison 2023/2024.