Dynamo Dresden verteidigte am Samstag den ersten Tabellenplatz in der 3. Liga durch einen knappen 1:0-Sieg beim Aufsteiger VfB Lübeck. Bedanken konnte sich der Aufstiegskandidat bei seinem Torwart Stefan Drljača. Mit zahlreichen Paraden sicherte der gebürtige Homburger seinem Team die schmeichelhaften drei Punkte.
Seine beste Aktion lieferte Drljača in der 88. Minute, als er einen Kopfball aus kurzer Distanz von Pascal Breier sensationell entschärfte. Es war die Krönung einer überragenden Leistung. Ohne diesen starken Auftritt des Keepers, der vom "Kicker" mit der Bestnote 1,0 ausgezeichnet wurde, hätte Dresden diese Partie nicht gewonnen. Da war es keine große Überraschung, dass Drljača nach dem Abpfiff von den rund 2000 mitgereisten Gäste-Fans mit "Drille"-Sprechchören gefeiert wurde.
Im Interview mit dem MDR zeigte sich der Schlussmann erleichtert über den fünften Dreier im sechsten Spiel: "Das war ein ekliger Gegner in einem Hexenkessel. Die Stimmung war wirklich unfassbar. Wir nehmen das dreckige 1:0 gerne mit. Was die Jungs nicht verteidigen konnten, dafür war ich da. Dafür spiele ich ja auch. Lübeck war brandgefährlich, sie haben gute Flanken geschlagen und hatten gute Laufwege in der Box."
Dresden konnte durch den Auswärtssieg den besten Saisonstart seit 22 Jahren bejubeln. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, den der SSV Ulm 1846 belegt, beträgt aktuell vier Punkte.
Wir wissen, dass diese Saison sehr lang ist und schauen von Spiel zu Spiel. Es wird wichtig sein, dass wir weiter unsere Zähler holen und demütig bleiben. Dann ergibt sich die Tabelle von selbst.
Stefan Drljača.
Für Drljača aber kein Grund, um übermütig zu werden: "Wir wissen, dass diese Saison sehr lang ist und schauen von Spiel zu Spiel. Es wird wichtig sein, dass wir weiter unsere Zähler holen und demütig bleiben. Dann ergibt sich die Tabelle von selbst."
Stefan Drljača ist auch im Ruhrpott kein unbeschriebenes Blatt. Von 2020 bis 2022 hütete der heute 24-Jährige das Tor von Borussia Dortmund II. In 29 Partien (elfmal zu Null) stand der 1,92-Meter-Mann beim BVB II zwischen den Pfosten und feierte 2021 den Aufstieg in die 3. Liga – nach einem irren Zweikampf mit Rot-Weiss Essen. Bei den Profis stand der Keeper zwar mehrfach im Kader, wurde aber nie eingesetzt.
Im Juli 2022 folgte dann der Wechsel zu Dynamo Dresden, wo er sich unter Trainer Markus Anfang auf Anhieb als Nummer eins etablierte. Warum? Diesen Beweis lieferte er einmal mehr am vergangenen Spieltag.