63 Prozent Ballbesitz, 15:6 Torschüsse, 9:5 Eckbälle – nahezu alle Statistiken sprachen im Duell zwischen Viktoria Köln und Rot-Weiss Essen für die Höhenberger. Nur das Ergebnis nicht.
Nach 96 intensiven Minuten trennten sich der neue Spitzenreiter und RWE 0:0-Remis. Die Essener konnten mit diesem Punkt sehr gut leben. Vor allem, weil Torwart und Kapitän Jakob Golz dieses Unentschieden mit mehreren Glanzparaden sicherte.
"Dass wir einen guten Torwart haben, wissen wir sowieso. Das gehört aber auch dazu. Wir sind froh, ihn zu haben. Er ist ein guter Junge, auf dem Boden geblieben und bringt sehr gute Leistungen. Das war insgesamt ein ganz schwieriges Auswärtsspiel. Viktoria Köln ist eine Mannschaft, die lange zusammenspielt und weiß, was sie tut. Wir haben viel für dieses Ergebnis getan", resümierte Essens Björn Rother nach der Partie.
Bei allem Lob für die leidenschaftliche Defensivleistung und dem überragenden Golz gehörte auch das schwache Offensivspiel zur Wahrheit. In 96 Minuten konnte RWE kaum Gefahr ausstrahlen – die beste Chance hatte Leonardo Vonic mit einem Seitfallzieher in der Schlussphase.
Auch Rother betonte, dass es dort noch Verbesserungspotenzial gibt: "Es hat häufig der letzte Pass gefehlt. Wir müssen noch dazulernen, aber wir wussten, dass uns ein ganz schwieriges Auswärtsspiel erwartet. Da musste hinten die Null stehen. Das haben wir im Verbund und mit einem guten Torwart dann geschafft."
Ich glaube, dass ich mich in den Wochen ganz gut verhalten habe, wo es für mich nicht so gut lief. Ich habe die Klappe gehalten, Gas gegeben und konnte in Köln mit meiner Laufbereitschaft und dem Kampfgeist auch das einbringen, was mich ein bisschen auszeichnet.
Björn Rother.
Für den 27-jährigen Sechser war es seine persönliche Startelfpremiere, nachdem er in den ersten drei Pflichtspielen auf der Bank Platz nehmen musste und nur gegen Aue eingewechselt wurde. Wie Rother nach dem Abpfiff erklärte, hatte ihm Trainer Christoph Dabrowski am Dienstag mitgeteilt, dass er in der Startformation stehen würde:
"Ich glaube, dass ich mich in den Wochen ganz gut verhalten habe, wo es für mich nicht so gut lief. Ich habe die Klappe gehalten, Gas gegeben und konnte in Köln mit meiner Laufbereitschaft und dem Kampfgeist auch das einbringen, was mich ein bisschen auszeichnet. Klar, weiß ich, dass nicht alles perfekt war – da bin ich selbstkritisch genug. Aber erst einmal bin ich zufrieden, dass ich in der Startelf stand und wir zu Null gespielt haben."
Bereits am Sonntag (27. August, 19.30 Uhr) geht es für Rot-Weiss Essen mit dem Heimspiel-Highlight gegen Preußen Münster weiter. Gut möglich, dass Dabrowski in dieser besonderen Partie wieder auf die Zweikampfstärke und Aggressivität von Björn Rother zurückgreift…