Im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln geriet Rot-Weiss Essen am Mittwochabend unter Druck, schaffte es dennoch, ein 0:0 mitzunehmen. Der Hauptverantwortliche dafür war schnell gefunden: RWE-Torhüter Jakob Golz, der ein starkes Spiel ablieferte. Mehrfach rettete der 25-Jährige in höchster Not und bewahrte sein Team vor einem Rückstand.
Doch auch Schiedsrichter Leonidas Exuzidis war bei seinem Drittliga-Debüt auf gewisse Weise daran beteiligt, dass die Essener erstmals in dieser Saison zu Null spielten.
Die Halbzeit nahte, als Kölns einschussbereiter Michael Schultz am Fünfmeterraum von Vinko Sapina am Trikot gezogen und umgerissen wurde. Ein klares Foul, das die Unparteiischen allerdings nicht ahndeten - trotz aller Proteste der Viktoria. Glück für Rot-Weiss.
"Mehr ziehen kann er ja nicht", sagte der Leidtragende Schultz, als er die Bilder nach der Partie im Interview bei Magenta Sport zu sehen bekam. "Ich gehe zum Ball und kann einschieben. Er hängt sich mit seinem ganzen Gewicht an mein Trikot. Damit greift er entscheidend ein." Lange wollte sich der Innenverteidiger aber nicht an der Szene aufhalten. "Wir hatten auch so genügend Chancen", sagte er fair.
Und auch Viktoria-Trainer Olaf Janßen ließ sich die Laune von der Fehlentscheidung nicht verderben. "Ich bin ein stolzer Trainer, die Jungs haben eine super Leistung abgeliefert", resümierte er. "Die Kugel wollte nicht rein, aber das gehört dazu. Kompliment an den Essener Torwart."
Mit zunehmender Spieldauer sorgten die Kölner zunehmend für Gefahr im Essener Strafraum. Den Weg ins Tor fand der Ball nicht, "aber dass wir nicht verzweifelt sind, weiter dran geglaubt haben und selber wenig zugelassen haben", stimmte Janßen zufrieden.
Zumal sich die Viktoria trotz des verpassten Sieges über eine für sie schöne Momentaufnahme freuen kann: Mit sieben Punkten grüßt der Verein mindestens bis zum Wochenende von der Tabellenspitze.