Mit einem 3:1-Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt holte Aufsteiger Preußen Münster am 3. Spieltag seinen ersten Dreier seit der Rückkehr in die 3. Liga. Dabei stach besonders ein Neuzugang hervor, der an seiner neuen Wirkungsstätte erstmals Eindruck hinterließ.
Als Malik Batmaz gegen die Schanzer nach einer guten Stunde für Gerrit Wegkamp ins Spiel kam, hatte der aus Karlsruhe gekommene Stürmer erst 28 Drittligaminuten für seinen neuen Arbeitgeber auf dem Konto. Wie ein Fremdkörper wirkte der Deutschtürke im Spiel der Adlerträger trotz seines bisherigen Joker-Daseins jedoch nicht – ganz im Gegenteil.
Mit seinem allerersten Ballkontakt besorgte Batmaz per Distanzhammer den längst überfälligen 1:1-Ausgleich, um zwei Minuten vor dem offiziellen Spielende noch das vorentscheidende 2:1 per Kopf nachzulegen.
Der 23-jährige Edeljoker blickte nach dem Sieg gegen den FCI insbesondere auf seinen ersten Ligatreffer im schwarz-weiß-grünen Dress zurück. „Ich hatte keinen Gegenspieler im Rücken und habe nicht lange gefackelt. Dass der Ball dann so reingeht, hat man auch nicht alle Tage“, ließ Batmaz das Ausgleichstor noch einmal Revue passieren.
Erst Doppelpacker, dann Vorsänger
Was sich nach dem erlösenden Ausgleich im Preußenstadion abspielte, beeindruckte den Doppelpacker nachhaltig: „Als ich den Ball reingemacht habe, habe ich nur Schreie, nur Jubel gehört. Man hat gemerkt, was für eine Last abgefallen ist.“ SCP-Trainer Sascha Hildmann überraschte die Reaktion nicht, auch er wusste um die Besonderheit des Batmaz-Treffers: „Ich freue mich total für ihn, wie er das Ding in den Giebel haut.“
Nach dem Traumtor entfachten die Münsteraner Anhänger eine Energie, die sich erfolgreich auf die Mannschaft übertrug. Zunächst legte Batmaz noch den besagten Führungstreffer nach, ehe Andrew Wooten in der 94. Spielminute mit dem 3:1 die letzten Zweifel beseitigte.
Batmaz, der nach seinem Blitzdoppelpack zu Münsters neuem Publikumsliebling avancieren könnte, bekam nach dem Spiel einen Vorgeschmack auf die besondere Beziehung zwischen Fankurve und verdienten Preußen-Spielern. „Ich habe keine Stimme mehr. Die Fans haben mich auf die Tribüne geholt“, sagte er nach seinem ersten großen Auftritt an der Hammer Straße – bevor er die Katakomben freudestrahlend verließ.