Nachdem Münsters Sascha Hildmann vor der 0:4-Niederlage bei Arminia Bielefeld nur eine taktische Änderung an der Startelf vorgenommen hatte, war der Preußen-Trainer gegen Ingolstadt zwangsläufig zum Umbau gezwungen. Bei Neuzugang Dominik Schad, der das Derby auf der Alm noch angeschlagen beenden musste, wurde wenige Stunden vor dem Aufeinandertreffen mit den Schanzern ein operativ zu behandelnder Außenbandriss im rechten Knie festgestellt.
Für den 26-jährigen Flügelspieler rückte Shaibou Oubeyapwa in die Münsteraner Anfangsformation. Mit Niko Koulis und Yassine Bouchama brachte Fußballlehrer Hildmann zwei weitere Startelfdebütanten, für die die zuletzt glücklosen Defensivakteure Simon Scherder und Luca Bazzoli auf der Bank Platz nehmen mussten.
Und die im kleinen Stil neuformierte Elf legte gleich einen verheißungsvollen Start hin. In der dritten Spielminute zündete Joel Grodowski den Turbo, woraufhin Münsters Rückkehrer vor dem Strafraum zu Fall gebracht wurde. Innenverteidiger Alexander Hahn setzte den fälligen Freistoß denkbar knapp über das rechte Kreuzeck der zuletzt siegreichen Schanzer (4:0 gegen Halle) – die sich wenig später auf der anderen Seite brutal effizient zeigten.
Denn während Münster mit dem ersten Warnschuss noch scheiterte, musste der ehemalige Aachener Jannik Mause den Ball nach einem Eckstoß in der 17. Spielminute nur noch über die Linie drücken. Doch wer in der Folge einen Bruch im Spiel des Aufsteigers befürchtete, der irrte: Grodowski, Sebastian Mrowca und Gerrit Wegkamp ließen noch vor dem Seitenwechsel in Serie beste Möglichkeiten ungenutzt.
FC Ingolstadt: Funk – Cvjetinovic, Lorenz, Malone (30. Schröck) – Costly, Fröde (65. Keidel), Deichmann, Guwara – Kügel (79. Kopacz), Beleme (65. Nduka), Mause (79. Kanuric)
Schiedsrichter: Felix Bickel
Tore: 0:1 Mause (17.), 1:1 Batmaz (61.), 2:1 Batmaz (88.), 3:1 Wooten (90.)
Gelbe Karte: Fröde
Zuschauer: 9042
Nach der Pause tat sich dann urplötzlich die Megachance für den SCP auf, weil der umtriebige Oubeyapwa im Strafraum der Schanzer nur per Foul gestoppt werden konnte. Preußen-Stürmer Wegkamp schnappte sich den Ball und scheiterte in der 56. Spielminute kläglich an Ingolstadts Marius Funk.
Drei Minuten später reagierte Hildmann, brachte mit dem jungen Malik Batmaz eine frische Offensivkraft für den erfahrenen Wegkamp. Und der fasste sich mit seinem ersten Ballkontakt per Distanzschuss ein Herz. Der Abschluss des 23-Jährigen flog in hohem Bogen ins Netz und ließ das Stadion an der Hammer Straße erstmals an diesem Abend zum Tollhaus werden.
Der absolute Batmaz-Geniestreich folgte in der 88. Spielminute, als er per Kopf das 2:1 besorgte. Und weil der ebenfalls eingewechselte Andrew Wooten in der Nachspielzeit gar noch den dritten SCP-Treffer nachlegte, war Münsters erster Saisonsieg endgültig besiegelt – während Ingolstadt nach einer frühen 1:0-Führung nun ohne Zählbares gen Süden reisen muss.
Apropos: Preußen Münster wird in fünf Tagen mit einer gehörig breiten Brust nach Essen reisen und ab 19.30 Uhr beim ewigen Rivalen RWE um die nächsten drei Punkte kämpfen.