Rot-Weiss Essen wollte sich im letzten Drittliga-Saisonspiel unbedingt mit einem Sieg verabschieden und Selbstvertrauen für das Niederrheinpokal-Finale am kommenden Samstag (3. Juni, 16.15 Uhr, RevierSport-Liveticker) sammeln. Doch am Ende ging der Plan nicht auf. RWE spielte gegen den SC Verl 2:2 (1:0)-Remis.
RWE startete sehr gut in die Partie. 7. Spielminute: Sandro Plechaty bediente mit einem Traumpass Isaiah Young, der sich den Ball erlief, aber dann im Eins-gegen-Eins vor SCV-Keeper Tim Wiesner scheiterte. Das hätte das 1:0 für RWE sein können, vielleicht sogar müssen.
Die Hausherren machten weiter ordentlich Dampf und ließen die Gäste, die die letzten vier Partien allesamt verloren, nicht ins Spiel kommen - und belohnten sich auch. Der agile Plechaty legte sich den Ball auf seinen schwächeren linken Fuß und traf sehenswert aus 17 Metern zur Führung - ein tolles Tor zum 1:0 (18.)!
RWE drängte auf das 2:0 und hätte eine Viertelstunde später fast den zweiten Treffer in Person von Mustafa Kourouma erzielt. Kourouma (33.) kam im Fünfmeterraum zum Abschluss - nach einem Einwurf von Oguzhan Kefkir - und schoss den Ball aus einer ordentlichen Einschuss-Position über das Verler Tor.
SC Verl: Wiesner - Mikic, Wolfram Grodowski (46.), Ochojski (52. Knost), Kammerbauer (72. Ezekwem), Paetow, Tugbenyo (46. Wosz), Stöcker, Corboz, Sessa (46. Sapina).
Schiedsrichter: Tobias Schultes.
Tor: 1:0 Plechaty (18.), 1:1 Knost (57.), 1:2 Paetow (79.), 2:2 Müsel (86.).
Gelbe Karten: Götze, Herzenbruch - Stöcker, Knost, Ezekwem
Zuschauer: 15.597
Und der SC Verl? Bis zur 36. Minute mussten die rund 250 mitgereisten SCV-Fans warten, bis die Mannschaft von Michel Kniat sich eine Torchance erarbeitete. Michel Stöcker probierte es mit einem starken Distanzschuss, den Jakob Golz aber zur Ecke entschärfte. Der Eckball brachte keine Gefahr ein.
Wie unzufrieden Verls Coach Kniat mit der Darbietung seiner Schützlinge war, bewiesen die drei Wechsel - siehe Infobox - zur Pause. RWE-Trainer Christoph Dabrowski vertraute seiner Elf, konnte er ja auch nach den guten 45 Minuten.
Und die Verler Wechsel, auch der vierte von Tobias Knost für Nico Ochojski nach 52 Minuten, sollten sich auszahlen. Nach einem langen Sprint verpasste Lawrence Ennali den entscheidenden Pass, Verl konterte und Knost staubte zum 1:1 (57.).
Die Verler hatten sich den Ausgleich verdient. Denn in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff machten sie das Spiel. RWE machte eigentlich erst wieder in der 62. Minute mit dem Wechsel von Simon Engelmann für Ron Berlinski auf sich aufmerksam - besser gesagt die RWE-Fans: Sie feierten den RWE-Torjäger, der die Hafenstraße bekanntlich Richtung SV Rödinghausen verlassen wird.
RWE investierte nach dem Verler Ausgleich und der Engelmann-Einwechselung wieder mehr, aber echte Torchancen blieben Mangelware. Anders die Verler: Mit ihrer zweiten guten Chance des Spiels erzielten sie den 2:1-Führungstreffer: Maximilian Wolfram brachte einen Freistoß auf den Kopf von Torge Paetow und der verwandelte eiskalt.
Engelmann war es dann, der mit einer feinen Vorlage, seinem siebten Assist bei auch sieben selbst erzielten Toren, Torben Müsel in Aktion brachte und dieser zum 2:2-Endstand (86.) einschob.