Im Kopf war ein Finale um den Klassenerhalt in der 3. Liga am letzten Spieltag zuhause gegen den SC Verl eigentlich schon verbucht bei den Anhängern von Rot-Weiss Essen.
Denn die Ausgangslage schien klar. Der VfB Oldenburg wollte gegen den schon abgestiegenen FSV Zwickau die letzte Chance ergreifen und nach dem Sieg in Mannheim weiter Druck auf RWE aufbauen.
Doch Oldenburg hat die Rechnung ohne den FSV gemacht. Der präsentierte sich nicht wie ein Absteiger, drehte einen frühen Rückstand und gewann sein letztes Auswärtsspiel vor dem Abstieg mit 2:1.
Dieser Dreier war gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt für Rot-Weiss Essen. Keine Zitterei am letzten Spieltag, kein Rechnen und keine Blicke nach Dresden, wo Oldenburg sein letztes Spiel bestreiten muss.
Dafür hörte man viele Steine vom Herzen fallen, was auch Marcus Uhlig, Vorstandsvorsitzender von RWE, bestätigte: "Ich spüre eine große Erleichterung. Wir haben alle vor dem TV mit gezittert."
Spätestens nach dem 2:1 war klar, dass es reichen würde. Uhlig fühlte gleichzeitig mit dem FSV, in dessen Richtung er einige Worte richten wollte: "Großen Dank an Zwickau, ich habe großen Respekt vor dieser Leistung. Die Mannschaft hat einen tollen Charakter gezeigt. Sie haben sich richtig reingeknallt. Daher ist es bitter, wie es für den Klub gelaufen ist. Auch mit dem Spiel gegen uns (das wurde nach einem Abbruch mit 2:0 gewertet, Anmerkung der Redaktion)."
Während es bei den Absteigern nun gilt, die Wunden zu lecken, steht für RWE noch eine große Aufarbeitung an, wobei es auch noch das große Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen am 3. Juni gibt.
Wir wollen nicht mit einem weiteren Negativ-Ergebnis in das Spiel gegen RWO gehen.
Marcus Uhlig
Uhlig: "Heute freuen wir uns, ohne euphorisch zu sein. Ab morgen tun wir alles für einen guten Abschluss der Spielzeit und einen Sieg in Pokal." Wobei man gegen den SC Verl schon mal Selbstvertrauen sammeln kann, daher fordert Uhlig: "Der Ergebnisdruck ist raus, aber die Mannschaft steht in der Pflicht, für einen guten letzten Eindruck in der Liga zu sorgen. Wir wollen nicht mit einem weiteren Negativ-Ergebnis in das Spiel gegen RWO gehen."
Und spätestens nach dem Finale geht es in die Detail-Aufarbeitung der Saison. Uhlig erklärt: "Wir werden all die Dinge, die nicht gut gelaufen sind, aufarbeiten. Und wir wissen, dass es einiges zu tun gibt, wir einiges schuldig geblieben sind."