Dem MSV Duisburg im ersten Spiel nach dem feststehenden Klassenerhalt Gleichgültigkeit zu unterstellen wäre sicherlich vermessen. Und dennoch waren sich nach der 0:2-Auswärtspleite in Ingolstadt alle einig, dass das zu wenig war.
„Wir waren harmlos und hatten nicht die großen Torchancen. Wir waren ungenau im Passspiel, hatten viele unnötige Ballverluste. Zu viele Fehler und zu harmlos nach vorne“, fand etwa Marlon Frey.
Der blasse Auftritt spielte dem Gegner in die Karten. Denn der FCI um den langjährigen Profi und Sportdirektor Ivicia Grlic sicherte durch den Sieg seinen Drittligastatus. Doch daran hat bei den Zebras selbstverständlich keiner gedacht.
„Wir wollten eigentlich drei Punkte einfahren“, erklärte Frey und äußerte sein Bedauern: „Wir wollten den Fans zurückzahlen, die immer die weiten Wege auf sich nehmen. Bitte, hier zu verlieren.“
Denn die Gelegenheiten, sich zu bedanken werden drei Spieltage vor Schluss immer weniger. Und für einige Spieler neigt sich nicht nur die Saison, sondern auch die Zeit beim MSV Duisburg dem Ende entgegen.
Auch Freys Vertrag läuft im Sommer aus. Und obwohl sein Trainer Torsten Ziegner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel noch sagte, dass alle Spieler "um ihre persönliche Situation" und "ob sie bei uns eine Rolle für die Zukunft spielen oder nicht", Bescheid wüssten, ist die Zukunft des 27-jährigen Mittelfeldspielers keinesfalls klar.
„Zu meiner Person kann ich nichts sagen“, gestand Frey, der in dieser Saison bei 32 Ligaspielen steht, und ergänzte: „Ich habe leider noch nichts gehört. Ob ich bleibe oder gehe, alles ist offen. Ich werde jedenfalls in den letzten Spielen nochmal Gas geben, mehr kann ich nicht sagen.“
Von einem Verbleib in Duisburg scheint Frey, der im Januar 2021 vom SV Sandhausen kam und bislang 95 Pflichtspiele (vier Tore, fünf Vorlagen) für den MSV absolvierte, jedenfalls nicht abgeneigt zu sein. Zumal die letzten Wochen Lust auf mehr machten. Die letzten fünf Spiele vor der Pleite in Ingolstadt wurden allesamt nicht verloren, die Leistungskurve zeigte klar nach oben.
Frey hätte es gefallen, wie der MSV „als Team aufgetreten ist. Wir haben als Einheit gut zusammengearbeitet und zusammen Chancen erarbeitet. Es hat nicht immer nur eine Person getroffen, sondern die Tore wurden auf mehrere Leute verteilt. Das hat als Team gut funktioniert.“
Ob er in Zukunft dazu gehört, bleibt abzuwarten.