Rot-Weiss Essen musste am Samstag in der 3. Liga zum SV Meppen reisen. Schon im Vorfeld der Partie war klar, dass drei Sachen stimmen mussten, damit RWE an diesem Wochenende den vorzeitigen Klassenerhalt feiern kann.
Mit einem Sieg beim SV Meppen und einer Niederlage oder einem Unentschieden der beiden Konkurrenten VfB Oldenburg (erst am Sonntag gegen Saarbrücken) und SpVgg Bayreuth (2:5 in Elversberg) wäre den Essenern der Liga-Verbleib nicht mehr zu nehmen.
Den ersten Punkt erfüllte RWE beim 0:2 (0:1) vor 10.220 Zuschauern schon mal nicht. Daher hatte sich das Thema sowieso erledigt. Es war eine einmal mehr bescheidene Leistung der Essener, die auch keine drei Punkte verdient hatte.
Zum Spiel: RWE-Trainer Christoph Dabrowski wechselte im Gegensatz zum 0:0 gegen den VfB Oldenburg auf zwei Positionen. Für Björn Rother und Sandro Plechaty spielten Mustafa Kourouma und Felix Götze.
Und in der ersten Halbzeit sah man auch, warum Kourouma zuletzt als Rechtsverteidiger keine Option war. Zwar wurde er auch selten von Lawrence Ennali unterstützt bei der Abwehrarbeit, aber gegen den Ex-Essener Marius Kleinsorge war er oftmals überfordert.
So auch beim 0:1, als Kleinsorge Kourouma im Rücken entwischte und zur Pausenführung traf. RWE-Sportdirektor Christian Flüthmann betonte zur Pause bei MagentaSport: "Torchancen gab es auf beiden Seiten. Die ersten fünf Minuten waren zu wackelig, danach kamen wir besser in die Partie. Aber wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht, es gab unnötige Ballverluste. Und beim 0:1 hat leider unser rechter Verteidiger die Situation nicht richtig erkannt."
Zuvor hätte Meppen aber schon führen müssen. Denn David Blacha scheiterte erst gegen einen toll reagierenden RWE-Torwart Jakob Golz, dann rettete der Pfosten nach einem Fehler von José-Enrique Ríos Alonso.
Für RWE hatte nur Simon Engelmann eine dicke Chance, doch sein erster Versuch wurde geblockt, den anschließenden Schuss setzte er knapp vorbei. Zur Pause musste sich RWE von den 1275 Fans einiges anhören.
SV Meppen: Harsmann - Dombrowka, Soares, Kraulich, Risch (84. Puttkmammer) - Evseev (63. Vogt), Blacha (75. Janssen) - Käuper (46. Pepic), Ballmert, Kleinsorge (63. Ametov) - Pourie
Tor: 1:0 Kleinsorge (34.), 2:0 Pourie (58.)
Zuschauer: 10.220
Schiedsrichter: Michael Bacher
Kein Wunder, dass Dabrowski zur Pause mit drei Wechseln reagierte. Und RWE kam besser aus der Kabine, hatte gleich zwei gute Aktionen, wo die Meppener im letzten Moment klären konnten. Die Bälle flogen in den ersten zehn Minuten immer wieder in den SVM-Strafraum.
Doch das Tor machte Meppen. Wieder war ein Aussetzer von Rios-Alonso der Ausgangspunkt, den nutzte Marvin Pourie aus - 2:0. Fünf Minuten später musste Pourie das 3:0 machen - doch er scheiterte frei an Golz.
RWE versuchte sich zu wehren, hatte dann auch noch Pech. Erst hielt SVM-Torwart Matthis Harsman einen Schuss von Isaiah Young glänzend, dann traf RWE, aber der Ball prallte vom Arm von Felix Götze ins Tor, daher galt das 1:2 nicht.
Im Anschluss brachte der SVM den dritten Sieg in Serie sicher über die Zeit. Während man im Emsland wieder rechnet, wird die Stimmung in Essen immer schlechter. Die Fans riefen erneut "Dabrowski raus".
Weiter geht es für RWE am kommenden Sonntag (14. Mai, 13 Uhr) gegen den TSV 1860 München. Der SV Meppen muss am gleichen Tag um 14 Uhr beim VfL Osnabrück antreten.