Mit gesenkten Köpfen und ratlosen Blicken liefen die Spieler des MSV Duisburg nach der 0:5-Niederlage gegen die U23 von Borussia Dortmund durch den Innenraum der Schauinsland-Reisen-Arena.
Trainer Torsten Ziegner war wenige Minuten nach Abpfiff zum ersten Mal in dieser Saison so richtig sauer auf seine Mannschaft, die neben den nächsten drei schlecht verteidigten Standardgegentoren auch offensiv nahezu gar nicht stattgefunden hat.
„Ich hätte nicht gedacht, dass wir in dieser Saison ein Spiel 0:5 verlieren würden. Das Ergebnis ist eindeutig“, sagte Ziegner, dessen fünf Wechsel im Vergleich zum Halle-Spiel von vor zwei Wochen keine Wirkung gezeigt haben. Mit dem letzten Drittligasieg in Oldenburg vom 5. März mit eingerechnet, musste Vincent Müller in den vergangenen sechs Spielen satte 16 Mal hinter sich greifen. Das sind eindeutig zu viele Gegentore.
Ziegner konnte dahingehend allerdings kein Muster erkennen. Eine Frage des Systems – der Trainer setzte erneut auf eine Raute mit zwei Spitzen – sei es sicherlich nicht. „Wenn man fünf Gegentore kassiert, ist es egal in welchem System man spielt", stellte Ziegner klar.
Und der 45-Jährige wurde noch deutlicher, erkannte sogar ein Einstellungsproblem. „Das war viel zu schläfrig und pomadig. Wenn man zwei Wochen ohne Wettkampf ist, dann habe ich Bock auf das Spiel und will mich beweisen und wehre mich, statt gemütlich über den Platz zu schlendern. Das war alles nicht da. Das werden wir als Trainerteam so nicht akzeptieren“, polterte Ziegner und sieht sich auch gegenüber der eigenen Fans in der Pflicht. Die über 11.000 anwesenden Zuschauer stellten den Support nach dem 0:5 aus Duisburger Sicht ein und verhöhnten ihre Mannschaft in Teilen sogar. Den Unmut auf den Rängen konnte Ziegner logischerweise komplett nachvollziehen.
Durch das Heimdebakel ist der lange Zeit so komfortable Vorsprung auf die Abstiegszone nun auf fünf Punkte geschmolzen. Die Pleite könnte als Hallo-Wach-Effekt zur rechten Zeit dienen. Das hofft zumindest auch Ziegner. „Das ist das Mindeste, was es sein muss. Das Ergebnis hat uns noch mal die Augen geöffnet, was jetzt in den kommenden Wochen anstehen wird, in der Arbeit und in der Kommunikation mit der Mannschaft. Aber niemand wird das 0:5 auf die leichte Schulter nehmen.“
Am Montag in einer Woche geht es für die Zebras im Sportpark Höhenberg beim FC Viktoria Köln weiter. Dann könnten auch Kolja Pusch (Blockierung in der Rückenmuskulatur) und Alaa Bakir (krank) wieder eine Option für die Startelf sein. Eine Leistungssteigerung ist definitiv in allen Mannschaftsteilen vonnöten.