Im Drittliga-Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden hatte sich die U23 von Borussia Dortmund einiges vorgenommen. Doch nach nur 17 gespielten Minuten konnte der eigentliche Matchplan schon wieder über den Haufen geworfen werden. Getragen von der atemberaubenden Auswärts-Kulisse der mitgereisten Fans spielten sich die Gäste aus Sachsen in einen Rausch und stellten mit wenigen Angriffen bereits früh auf 3:0.
BVB-Coach Jan Zimmermann zeigte sich selbstkritisch und suchte den Fehler in seiner Spieltaktik: "Wir haben die Anfangsphase absolut verpennt. Vielleicht war es auch ein Stück weit mein Fehler, bei der Dreierkette zu bleiben, anstatt umzustellen. Bei einem Drei-Tore-Rückstand wird es dann ohnehin schwer. Dass wir danach nicht aufgehört haben, spricht jedoch für die Jungs.“
Gleich die erste Flanke in den Dortmunder Strafraum wusste SGD-Angreifer Stefan Kutschke mit einem Kopfball zur 1:0-Führung (6.) zu verwerten. Nur zwei Minuten später erhöhte Jakob Lemmer (8.), ehe kurz darauf erneut Kutschke per Strafstoß (17.) netzte. Dynamo-Trainer Markus Anfang lobte: "Wir sind gut in die Partie gekommen, haben mit der ersten Standard-Situation direkt das Tor gemacht. Bis zu der Dortmunder Umstellung der Abwehrreihe waren wir richtig gut im Spiel. Wir haben früh auf 3:0 gestellt und bis zur Halbzeit nicht mehr so viel zugelassen. Trotzdem hatten wir schon da das Gefühl, dass wir dann einen Schritt zu wenig gemacht haben.“
Nach dem Schock in der Anfangsphase schüttelte sich der BVB und setzte erste Ausrufezeichen durch Justin Njinmah (24.) und Tim Rothe (34.). Coach Zimmermann gefiel die Wiederauferstehung seiner Mannschaft: „Nach den Gegentoren sind wir mutig aufgetreten und haben druckvoll gespielt. Uns fehlt jedoch noch das letzte kleine bisschen, um torgefährlich zu werden. Es wird schon besser, wir schießen drauf, versuchen den Treffer zu erzwingen. Nur der letzte Kick fehlt.“
In der zweiten Hälfte gelang den Gastgebern noch der Anschlusstreffer durch Njinmah (53.). Für mehr reichte es, trotz Offensivbemühungen, allerdings nicht mehr. Am Ende stand eine 1:3-Niederlage. Auf die Leistung nach dem Kabinengang möchte Zimmermann bauen: „Wir sind im Abstiegskampf. Das wissen wir alle. Dazu gehört Mut. Den haben wir nicht verloren. Wir haben das Spiel nicht verschenkt und es phasenweise übernommen. Wenn wir an die Leistung der letzten 60 Minuten anknüpfen, haben wir in Oldenburg gute Chancen zu gewinnen.“
Für die Partie gegen Dynamo Dresden bekam der 43-Jährige prominente Verstärkung. Profi-Leihgabe Thomas Meunier sollte bei der U23 Spielpraxis sammeln und die rechte Außenbahn beackern. Der belgische Nationalspieler wusste Trainer Zimmermann mit seiner Disziplin zu überzeugen: „Thomas wollte gerne bei uns spielen. Er hat über 60 Länderspiele absolviert und dann Bock, bei uns mitzuspielen. Das hat er mit der Leistung auch unterstrichen. Er war total aktiv, hat sich super eingebracht. So wünscht man sich das, wenn Jungs aus dem Profikader runterkommen. Seine Einstellung und Leistung waren vorbildlich.“