Neun Punkte aus drei Spielen - besser hätte der Start in die Restserie für Drittliga-Aufstiegsaspirant SV Wehen Wiesbaden wohl kaum laufen können. Zuletzt wurde ein 1:0-Sieg beim BVB II gefeiert. Unter der Leitung von Trainer Markus Kauczinski belegen die Hessen den zweiten Tabellenplatz und streben die baldige Rückkehr in die 2. Bundesliga an.
Trotz der jüngsten Erfolge sieht Mannschaftskapitän Johannes Wurtz noch weiterhin Verbesserungspotenzial: „Die Ergebnisse stimmen. Wir sind glücklich, dass wir so gut in die Runde nach der Winterpause starten konnten. Von der Art und Weise war es in Dortmund trotzdem wieder sehr unreif gespielt und ziemlich hektisch. Da waren zu viele wilde Phasen in unserem Spiel. Deswegen gibts da noch viel Luft nach oben und Einiges aufzuarbeiten. Es ist nicht alles Gold was glänzt.“
Mit 38 Saisontoren stellt Wiesbaden die zweitbeste Offensiv-Fraktion der 3. Liga. Großen Anteil daran hat auch Wurtz, der das Angriffsspiel mit seiner Erfahrung zu tragen und beleben weiß. Eine Geheimwaffe des SV Wehen: Ausgeglichene Spiele mit der nötigen Durchschlagskraft auf die eigene Seite ziehen. "Wir haben eine gute Energie, ordentlich Qualität im Team und können immer wieder enge Spiele für uns entscheiden. Das haben wir schon in der Hinrunde gezeigt. So wächst das Selbstvertrauen. Genau so ist uns aber auch bewusst, dass wir Phasen im Spiel haben, wo wir wackeln, uns verbessern und reifen müssen“, analysierte Wurtz.
Seitdem der Offensivmann zur Spielzeit 2020/21 beim SV Wehen unterschrieb, landete der Klub zweimal im Tabellenmittelfeld. Rang sechs, Rang acht - folgt jetzt der Aufstieg? Wurtz bewerte "die Entwicklung absolut positiv", bleibt aber demütig: "In dieser Saison ist es noch ein langer Weg - um genau zu sein 18 Spiele. Es ist ganz wichtig, dass wir uns nicht auf dem Tabellenplatz ausruhen. Wenn man abhebt oder merkwürdige Ideen auf dem Platz hat, wird das in der 3. Liga ganz schnell bestraft. Abgerechnet wird zum Schluss.“
Mit Durchschlagskraft und Demut in Richtung Aufstieg
Eine ganz besondere Beziehung pflegt der 30-Jährige noch immer zu seinem Ex-Klub VfL Bochum. Zwischen 2016 und 2018 streifte Wurtz 65-mal das blau-weiße Trikot über - damals in der 2. Bundesliga. Der Kontakt zu ehemaligen Mitspielern riss nie ab: „Ich verfolge die Entwicklung des VfL Bochum auf jeden Fall noch weiterhin. Torwart Manuel Riemann habe ich erst im Sommer auf Mallorca getroffen. Auch mit Patrick Fabian bin ich noch sehr eng befreundet. Ich schaue immer mit einem Auge nach Bochum und freue mich deswegen sehr, dass sie unter Trainer Thomas Letsch wieder so einen guten Lauf haben.“
Aktuell kämpfen die Bochumer um den Klassenerhalt im Oberhaus. Wurtz drückt aus der Ferne die Daumen glaubt an den Ligaverbleib des Traditionsklubs: „Es bleibt absolut spannend. Ich wünsche dem ganzen Verein, dass sie in der Bundesliga bleiben und bin auch davon überzeugt, dass sie das schaffen werden."